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Ulm feiert sein Münster

2015 feierte die Stadt Ulm ihr 125. Münsterturmjubiläum. Mehr zum Ulmer Münster erfährst Du hier.

Ja, ich hab das erste Mal genau so geschaut wie vermutlich ihr auch als ich gelesen habe, dass das Ulmer Münster erst sein 125. Jubiläum feiert.
Das Ulmer Münster gibt es aber schon viel länger. Genau genommen ist es nämlich der Münsterturm, der seine 125. jährige Fertigstellung feiert. Das Münster selbst wurde im Jahre 1377 begonnen zu bauen. Während seiner Baugeschichte hat das Ulmer Münster schon einiges erlebt. Knapp hundert Jahre nach Grundsteinlegung senkte sich ein Teil des Turmmauerwerkes. So beendete man 1494 den Turmbau und setzte ihm ein provisorisches Pyramidendach auf. Knapp 40 Jahre später wurde das im Bau befindliche Münster dann protestantisch. Und 1543, also 166 Jahre nach Baubeginn, wurde der Münsterbau endgültig eingestellt. Es erging ihm damit ähnlich wie dem Dom in Köln oder auch dem Dom in Bremen.

Zudem sank mit der Zeit immer mehr das Interesse und die finanziellen Mittel ein Gotisches Monument fertig zu bauen wo doch rings herum längst die Renaissance Einzug erhielt.

Erst mit dem im 19. Jahrhundert beginnenden Nationalismus begeistert man sich wieder für die Gotik und das Ulmer Münster. 1844 wird die Münsterhütte wiedereröffnet und man begann das baufällig gewordene Münster zu sanieren, zu stabilisieren und entschloss sich auch den Münsterturm zu vollenden.
Man feierte die Vollendung des Münsterturms und damit des gesamten Münsters dann am 31. Mai 1890. Also vor 125 Jahren.

Das Ulmer Münster ist mit seinem Münsterturm 161,52 Meter hoch und damit höher als jeder andere Sakraler Bau auf der Welt. Jährlich wird es von rund 1 Million Gästen besucht. Nur jeder zweite Besucher nimmt die 768 Stufen in Angriff um zur oberen Aussichtsplattform des Münsters zu gelangen. In den ursprünglichen Bauplänen war der Turm übrigens nur 151 Meter hoch vorgesehen. Ob bei der Wiederaufnahme des Turmbaus auf den Kölner Dom mit seinen 157 Metern geschaut wurde liefert daher seit eh und je Stoff für Spekulationen.

Zum 125. jährigen Turmjubiläum feierte daher die Stadt Ulm das ganze Jahr ihr Münster. Man möchte das Münster wieder mehr in den Fokus der Ulmer rücken. Für die Ulmer ist das Münster nichts Besonderes. Es ist halt schon immer da gewesen und wird wohl auch ewig da sein. Eine ähnliche Identifikation wie die Kölner mit ihrem Dom gibt es hier nicht.

Solar Equation

Bei der Kunstaktion Solar Equation von Rafael Lozano-Hemmer wird das Münster neu erfahrbar. Genau unter dem Münsterturm hängt eine künstliche Sonne die 11 Jahreszeiten auf der Sonne simuliert. Dabei ist dies keine Endlosschleife, sondern eine dauernd, sich verändernde Projektion, die durch die unter der künstlichen Sonne umherlaufenden Personen beeinflusst wird.
Diese Installation des Lichtkünstlers ist seit Pfingstsonntag zu erleben.

Klangfest @125

Beim Klangfest @125 unter der Musikalischen Leitung von Friedmann Johannes Wieland werden aus den verschiedenen Chören und Orchestern Ulm ein 400 Mann starkes Ensemble.
Das Klangfest wird rund 60 Minuten dauern und wird auf drei Bühnen vor dem Münster eine musikalische Zeitreise durch 125 Jahre Musik geben. Dabei wird ein Highlight das letzte Stück sein. Es kommt vom Ulmer Jürgen Grözinger und heißt „Höher!“. Die letzten Takte werden dann vom Glockengeläut des Ulmer Münsters begleitet.
Ich konnte am Wochenende die erste Gesamtprobe hören und war begeistert!
29. und 30. Mai, Ulmer Münsterplatz

Münster Scanning

Der Stuttgarter Lichtgestalter Joachim Fleischer hat das Ulmer Münster seit Anfang des Jahres ins richtige Licht gesetzt. Mit moderner LED-Lichttechnik und 23 Scheinwerfern setzt er den Münsterturm einem Scanning aus. Die Lichtquellen sind teils so konstruiert, dass sie Teile des Turmes von oben nach unten und von innen nach außen regelrecht abtasten. Heraus kommt ein rund 7 minütiges Spektakel das dem Zuschauer ganz neue Blicke auf das Münster ermöglicht. Durch die Lichter und Schatten werden Teile des Gotischen Bauwerkes hervorgehoben, die man normalerweise nicht bemerken würde.
Am Wochenende hatte ich die Gelegenheit zusammen mit dem Künstler das Münsterscanning vom Turm aus selbst zu bestaunen. Leider ist das nicht für jedermann möglich, denn es ist berauschend. Zuerst im Dunkeln durch das Münster zu gehen und nur durch das Mondlicht beleuchteten Treppentürmchen hoch hinauf zu steigen und dann dieses Lichtschauspiel direkt hautnah zu erleben ist umwerfend. Aber auch vom Boden aus ist das Münsterscanning ein tolles Ereignis.


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