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Was gibts neues bei der Bahn zum Fahrplanwechsel Dezember 2017?

Was bei der Deutschen Bahn zum Winterfahrplan und auch darüber hinaus Neues kommt.

Seit 2015 lädt die Deutsche Bahn einmal im Jahr zum sogenannten „Mobilität Erleben“-Tag nach Berlin ein. Neben Kontaktpflege ist das Ziel dieser Veranstaltung den Pressevertretern, dem Fahrgästebeirat, Vertretern anderer Verbände und aus der Politik Einblick in die kommenden Neuerungen und Entwicklungen.

Was gibt es aktuell Neues?

  • Die DB Navigator App wird mittlerweile monatlich von über 7 Millionen Bahnfahrern genutzt. Im Schnitt werden darüber auch 1,2 Millionen Handy-Tickets pro Monat verkauft. Das zeigt, dass der DB Navigator eine Erfolgsgeschichte in der digitalen DB-Welt ist. Mittlerweile ist auch der Ticketkauf in mittlerweile 10 Nahverkehrs-Verbänden über die App möglich. Noch im Oktober 2017 soll das Bezahlen des Tickets via PayPal möglich werden. Zusammen mit der neuen Schnellbuchung für die eigenen Vielfahrer-Strecken kommt man mit nur zwei Klicks zu seinem Handy-Ticket.
  • Zusätzlich läuft aktuell immer noch die Testphase für den Komfort Check-In auf den Strecke Stuttgart-Dortmund, so wie Hamburg und Berlin bzw. München. Damit soll zukünftig das Kontrollieren des Tickets während der Fahrt obsolet werden da der Zugbegleiter auf seinem Mobilen-Terminal (MT) sieht wer sich im Waggon mit gültigem Online-Ticket „eingecheckt“ hat.. Zukünftig soll damit das Zugpersonal mehr Zeit für die individuelle Kundenbetreuung haben. Wohin diese Reise konkret gehen wird oder soll war noch nicht zu erfahren. Eingeführt werden soll der Dienst dann im Jahr 2018 flächendeckend.
  • Am Bahnhof Stuttgart – Bad Cannstatt wird ab November auf dem Gleis 2 die sogenannte „Leuchtende Bahnsteigkante“ für einen ersten Probebetrieb gestartet.
    Ziel ist es dem wartenden Fahrgast genaue Informationen für den jeweils einfahrenden S-Bahn Zug direkt auf der Bahnsteigkante über eingearbeitete Leuchtelemente zu geben. So lässt sich beispielsweise die Fahrtrichtung, Türbereichpositionen oder auch die Gesamtlänge des ankommenden S-Bahn Zuges optisch darstellen. Damit soll beispielsweise bei einem einfahrenden Kurzzug vermieden werden das Fahrgäste an Positionen warten, wo nur Langzüge halten. Die Hoffnung liegt dabei die ausgereizten S-Bahnnetze im Betriebsablauf an den Haltestellen zu optimieren. Für diese Testphase werden allerdings gerade mal 3 S-Bahn Züge in Stuttgart mit den entsprechenden Sensoren ausgestattet.Die Leuchtende Bahnsteigkante wird aus einem ganz neu entwickelten Lichtfaserbeton gefertigt.

Was gibt es ab Dezember Neues?

  • Das ICE Portal soll mit einem kostenfreien online Zeitungsangebot in der 1. Klasse ergänzt werden. Zusätzlich soll man mit dem online Reiseplaner mehr Informationen über den Zielbahnhof und dortige Mobilitätspartner wie „Call a Bike“, ÖPNV etc. bekommen und bei Bedarf gleich zu buchen.
  • Der fahrplanmäßige Einsatz des neuen ICE4 (Baureihe 412) wird sicherlich eines der Höhepunkte in diesem Jahr sein. Zunächst sollen ab Dezember je drei Zugpaare auf den Linien 22 und 25 mit ICE4 gefahren werden. Zum ersten Mal in der Geschichte des ICE ist es dann auch möglich Fahrräder mitzunehmen.
    Hamburg-Altona/Kiel – 573/973 – Stuttgart – 576 – Hamburg-Altona (Stuttgart ab 11:25)
    Hamburg-Altona – 575 – Stuttgart – 574/1094 – Hamburg-Altona/Kiel (Stuttgart ab 13:25)
    Hamburg-Altona – 577 – Stuttgart – 572 – Hamburg-Altona Stuttgart ab 17:25)
    Hamburg-Altona – 783 – München – 786/1086 – Hamburg-Altona
    München – 886 – Hamburg-Altona – 881 – München
    München – 882 – Kiel – 885 – München
  • Die neue Verbindung München – Erfurt – Berlin geht zum Fahrplanwechsel an den Start. Durch die neue ICE-Trasse Berlin-München (Vde 8) wird sich die Reisezeit erheblich verringern. Hat man bisher für die Strecke von rund 600 km rund 6 Stunden benötigt wird man dies zukünftig in etwas mehr als 4 Stunden erreichen. 3 mal täglich schafft man die Strecke mit dem ICE-Sprinter zukünftig in 3:55 Stunden.
    Damit wird die neue Strecke ein ernster Konkurrent für das Flugzeug werden.
    Auf der der Linie 28 (via Leipzig) verkehrt dann der ICE4. Der ICE-T wird voraussichtlich auf den Linien 30 und 31 verkehren. Auf der Linie 18 (über Halle) wird erst mal der ICE1 als Sprinter seinen Dienst tun.

  • Die Deutsche Bahn bringt zusammen mit der Schweizer Bundesbahn (SBB) und der Trenitalia (FS) ab Dezember den Eurocity-Express (ECE) auf die Schiene. Mit ihm gehts wieder ohne Umstieg aus Frankfurt bis ins Tessin. Dabei fährt der ECE mit bis zu 230 km/h auch durch den neuen Gotthardtunnel. So kommt man in knapp 7,5 Stunden nach Mailand. Angelegt an den ICE-Preis wird ein Ticket nur mit einer Pflichtreseevierung zu haben sein. Der ECE wird nach Frankfurt noch in Mannheim, Karlsruhe, Baden-Baden und Freiburg halten.
    Frankfurt (Main) – ECE151/ECE52 – Milano Centrale
  • Auf der Gäubahn tut sich was. Der ICE-T ist ja leider schon seit Jahren Geschichte auf der wichtigen Verbindung von Stuttgart nach Zürich. Seither wurde die IC-Verbindung mit Wagenmaterial der SBB bedient. In Singen musste dann immer wegen fehlenden Deutschen E-Loks mit Schweizer Stromabnehmer auf eine SBB-Lok gewechselt werden. Ab Dezember wird nun nach und nach dieser Zustand durch die neuen IC2-Züge der Bahn ergänzt und in 2019 vermutlich ganz abgelöst. Der neue IC2 verkehrt alle 2 Stunden ab Stuttgart. Der Haken: Der neue IC2 verkehrt ab Stuttgart vorerst nur bis Singen. Dort wird in einen IC der SBB umgestiegen. Grund dürften vermutlich noch bestehende Probleme mit dem ETSC sein. Die von Stuttgart nach Zürich alle zwei Stunden durchgehende IC-Verbindung wird, wie bisher, mit SBB-Wagenmaterial und mit Lokwechsel in Singen gefahren. Deshalb gibt es mit dem Land Baden-Württemberg eine Vereinbarung dass auf der IC-Verbindung zwischen Stuttgart und Singen die Fahrt zum Nahverkehrspreis gefahren werden darf.

Was kommt in der Zukunft Neues?

  • Ab 2018 soll die neugestaltete DB Lounge, die seit Sommer in Nürnberg als Pilot zu erleben ist, nach und nach die alten DB Lounges ablösen. Damit wird auch das warten in der DB Lounge dem Fahrgast wieder etwas attraktiver gestaltet. Die neue Lounge kommt mit hellen Naturfarben daher. Neben kleinen Arbeitsplätzen gibt es einen Ruhe und einen Kinderbereich. Daneben gibt es die bekannte Getränketheke. Überall gibt es genügend Steckdosen oder gar USB-Dosen. Mein Highlight ist das endlich komplett hell geflieste WC. Hoffentlich ist bei den Männern dabei endlich das „nicht treffen“ des Pissoir Geschichte und trägt zu einem sauberen WC Erlebnis bei. .
  • Im Frühjahr wird es eine bahn.bonus App geben. Damit soll das Mehrwert-Angebot der Bahn wieder etwas mehr in den Fokus gerückt werden. Die App wurde uns im Entwicklungsstadium gezeigt. Sie soll Standort- und situationsbezogene Informationen zu bahn.bonus Vorteilen anzeigen, die Prämienbestellung von unterwegs ermöglichen und natürlich den aktuellen bahn.bonus Punktestand anzeigen. Mir persönlich fehlte aber noch einige Funktionen. So lassen sich beispielsweise über die App leider nicht Gutscheine für das BordBistro anzeigen und nutzen. Das hätte ich als eine der wichtigsten Funktionen einer solchen App erwartet. Die Einführung ist im Frühjahr 2018 geplant
  • Für die Kids wird das Angebot „der kleine ICE“ erweitert. Er wird voraussichtlich ab Frühjahr 2018 mit Hilfe einer Augmented Reality App die Spielfläche im Kinderabteil zum Leben erwecken und zu einer virtuellen Schnitzeljagd einladen. Schaut man sich zum Beispiel das BordBistro Piktogram über die App an, wird einem erklärt was sich hinter diesem Zeichen verbirgt.
  • Die DB Regio hat nun die neue Multi-Provider WLAN Technik der ICE-Flotte für den Einsatz in ihren DB Regio Bussen erfolgreich getestet und bietet diese Technik nun bei den „Bestellern“, den Kommunen, zukünftig an. Auf eine so perfekte WLAN Abdeckung im Bus wie bei den Schweizern Nachbarn (Postbus) werden wir vermutlich aber weiterhin warten dürfen.
  • Der ICE4 wird vermutlich ab Februar 2018 mit einem weiteren Zugpaar die Strecke
    München – 888 – Hamburg-Altona – 883 – München bedienen.
    Im Juni 2018 sollen dann zwei weitere Zugpaare auf den folgenden Verbindungen folgen:
    Stuttgart – 774 – Hamburg-Altona – 973 – Stuttgart
    Stuttgart – 772 – Hamburg-Altona – 971/1079 – Stuttgart
  • Mit dem Berliner Start-Up HOLOPLOT wird ein innovatives Audiosystem für die Ansagen auf Bahnsteigen und Bahnhofshallen entwickelt. Es verspricht durch punktgenaue Ausstrahlung des Schalls eine extrem gute Sprachverständlichkeit. Selbst eine gezielte Beschallung einzelner (z.B. Bahnsteig-)Bereichen wird damit möglich sein. Ein erster test gab es im Frühjahr 2017 im Hauptbahnhof München.
  • Die bisher schon im ICE Portal, Bahnhof Live App, DB Information oder für DB-interne Anwendungen eingesetzten Bahnhofskarten werden interaktiver. Zukünftig kann man zwischen den verschiedenen Ebenen eines Bahnhofes wechseln, Points of Interests mit weiteren Informationen wie zu DB Services, Geschäfte und Dienstleistungen etc. anzeigen lassen und sich die Abfahrtsgleise für Nah- und Fernverkehr mit der aktuellen Wagenreihung anzeigen lassen. Ebenso soll zukünftig auch live zu sehen sein wenn ein Aufzug oder eine Fahrtreppe defekt sein sollte.
  • Mit dem Projekt „Smart Cities“ versucht die Deutsche Bahn wieder verstärkt auf die Stärke ihrer Wurzeln zu setzen und den Bahnhof als Dreh- und Angelpunkt zu sehen. Man versucht dem Fahrgast auf seiner ganzen Strecke zu begleiten. Als großes Testfeld und DB-Smart Cities-Pilotstadt konnte die Hansestadt Hamburg gewonnen werden. Auf einer Teststrecke sollen autonom fahrende Elektrobusse mit Anschluss an einen Bahnhof getestet werden. Zudem wird es bereits ab 2018 fahrerbasierte „On-Demand-Shuttles“ mit Anbindung an den ÖPNV geben. Auch Coworking Spaces oder eine Flotte von Cargo Bikes werden dabei angedacht.
    Der Schlüssel zur Smart City sind Daten. Die Deutsche Bahn hat seit einiger Zeit unzählige ihrer Daten als OpenDate zur Verfügung gestellt und bietet selbst regelmäßig Hackathons an. Unter data.deutschebahn.com bietet das DB Open Data-Team derzeit rund 35 Millionen betriebliche Daten zum Tüfteln an.
  • Im Hintergrund wird auch das ganze Bahn-IT auf neue Plattformen und in die Jetzt-Zeit gehoben. Damit zukünftig die Daten der Bahn noch besser in allen Bereichen zu nutzen arbeiten rund 300 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen am Aufbau der neuen Vertriebs-IT. Dafür nimmt die Bahn etwa 130 Millionen Euro für die neue IT-Architektur in die Hand.

In diesem Sinne: Allzeit  Gute Fahrt !

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