<style>.lazy{display:none}</style>Thüringer Wald: Naturparke und Biosphärenreservat - Reise Blögle
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Thüringer Wald: Naturparke und Biosphärenreservat

Das Reise Blögle hat den Thüringer Wald mit dem öffentlichen Personennahverkehr erkundet.

Vielen ist der Thüringer Wald noch relativ unbekannt. Manch einer kennt immerhin den Rennsteig vom Wandern oder Wintersport. Wieder andere kennen den Rennsteig höchstens von der Autobahn aus, mit den vielen Tunnels und den Geschwindigkeitsbegrenzungen. Diese Gegend habe ich mir mal genauer angeschaut.

Anreise in den Thüringer Wald

Mit der Bahn
Der ICE bringt Dich z.B. von Stuttgart in 3,5h bis Erfurt. Von dort kommst Du mit dem Regionalverkehr weiter nach Ilmenau, Suhl oder Saalfeld. Bei Anreise aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt lohnt sich das Thüringen-Ticket oder das Hopper-Ticket Thüringen.
Mit dem Auto
Beispielsweise aus Stuttgart geht es in rund 3,5h über die A7 und die A71 in den Thüringer Wald

Unterwegs in der grüne Mitte Deutschlands, im Naturpark Thüringer Wald, dem UNESCO Biosphärenreservat Vessertal – Thüringer Wald und dem Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale.
Wer mich kennt weiß, dass ich ein begeisterter Bahnfahrer bin. Das nicht erst seit Greta Thunberg. Deshalb hat es mich gefreut, als der „Fahrtziel Natur-Award“ 2018 an die „Naturparke und das Biosphärenreservat Thüringer Wald: Mit dem ‚Rennsteig-Ticket“‘ ging. Für mich heißt das vor allem entspanntes An- und Abreisen. Hinzu kommt in den Fahrtziel Natur-Regionen das In der Gästekarte integrierte kostenfreie Ticket für den Personennahverkehr. In diesem Fall das „Rennsteig-Ticket“ bei Unterbringung in einem der jeweiligen Partnerhotels.

Was ist Fahrtziel Natur®

Fahrtziel Natur® wurde 2001 von den drei großen deutschen Umweltverbänden Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Naturschutzbund Deutschland (NABU) und dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) sowie der Deutsche Bahn gegründet. Ziel ist es, den Klimaschutz durch Verkehrsverlagerung auf den öffentlichen Verkehr zu fördern und durch eine nachhaltige Mobilität den sanften Tourismus zu unterstützen. Erreicht wird dies beispielsweise, indem nachhaltige Mobilitätssysteme in den Zielregionen gefördert werden, die mit dem umweltfreundlichen Verkehrsmittel Bahn erreichbar sind.

Thüringer Wald – Rennsteig-Ticket

In derzeit elf Thüringer Wald Gemeinden bekommt man mit der Gästekarte auch das inkludierte „Rennsteig-Ticket“ für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).  So ist man quasi im ganzen Südwesten Thüringens kostenlos mobil.

Fahrtziel Natur

Top 5 Ausflugsziele mit dem „Rennsteig-Ticket“

Schmiedefeld am Rennsteig

Schmiedefeld ist eine kleine Stadt mitten im Thüringer Wald. Ihre Lage bietet sich als Ausgangspunkt vieler Ausflüge an. Im Ort gibt es gute Einkaufsmöglichkeiten und neben einen kleinen Schaubergwerk das Informationszentrum Biosphärenreservat Thüringer Wald.

Hier wird anschaulich die Besonderheiten eines der ältesten Biosphärenreservaten Deutschlands vorgestellt. Von hier kann man in den weltbekannten Rennsteig Wanderweg einsteigen, oder mit dem (Wander)Bus andere Ziele in der Umgebung anfahren oder sich nach einer Wanderung wieder bequem zurück zur Unterkunft bringen lassen. Eher unscheinbar, aber umso spannender ist am Ortsrand direkt in einem Wohngebiet am Waldrand gelegen der Phänologischen Garten. Hier werden mittels so genannter Zeigerpflanzen an Indikatoren wie Blattaustrieb, Blüte, Fruchtreife und Blattfall der Einfluss von Witterung und Klima beobachtet und dokumentiert. Der Klimaforscher Dr. Björn Machalett hat ihn in seinem Heimatort aufgebaut und es lohnt sich an einer Führung mit ihm teilzunehmen.

Der Schneekopf

Unweit vom bekannten Wintersportort Oberhof ragt der zweithöchste Berg im Thüringer Wald empor. Auf 964 m üNN bietet der Schneekopf einen grandiosen Blick über den Thüringer Wald.
Seit 2008 kann man die Aussicht auf dem Schneekopfturm auf 1001,11 m üNN genießen. Wer nicht gewöhnlich im inneren des Turms den Aufstieg wagen möchte, kann an den am Turmäußeren angebrachten verschiedenen Kletterrouten seine Geschicklichkeit unter Beweis stellen. Am Turm ist zudem Thüringens höchst gelegener Briefkasten der Deutschen Post.

Wer hier Rast auf seiner Wanderung macht kann in der Neuen Gehlberger Hütte Energie tanken. Hier gibt es frischen Kaffee und Kuchen sowie regionale kalte und warme Gerichte in einer schönen Hüttenatmosphäre.

„Auf dem Schneekopf ist die Aussicht schön –
bin vergnügt über die weiten Aussichten, die sich mir auftun“

Johann Wolfgang von Goethe an Frau von Stein am 07. September 1780

Großbreitenbach

Unbedingt einen Abstecher sollte man nach Großbreitenbach im Thüringer Wald machen. Auch ein kleines, schmuckes Örtchen mit der größten Fachwerkkirche Thüringens aus dem 17. Jahrhundert. Neben ihrer einzigartigen Zimmermannskunst beherbergt sie noch einen spätgotischen Altarschrein und eine barocke Innenausstattung. In direkter Nachbarschaft steht das Thüringer-Wald-Kreativ-Museum. Hier erfährt man allerlei über die Erwerbszweige und das Brauchturm der Region. Ein Teil der Ausstellung ist dem Nationalgericht der Thüringer, den Klößen, im 1. Deutschen Kloßpressenmuseum gewidmet.  

Weit über Thüringens Grenzen hinaus wurde Großbreitenbach und die Region übrigens ab dem 17. Jahrhundert als man in kleinen Waldlaboratorien und Familienbetrieben Naturheilmittel, die sogenannten „Olitäten“ herstellte. Im museumseigene Haus- und Heilkräutergarten kann man viel über Kräuter und Heilpflanzen lernen. Der Grundstein für den folgenden Olitätenhandel legte der Apotheker und Laborant Johann Matthias Mylius (1634—1678) in seiner Apotheke. Die sogenannten Buckelapotheker vertrieben die Tinkturen in ganz Mitteleuropa.

Oberweißbach

Eigentlich ein Ort wie viele im Thüringer Wald. Dennoch begann von hier aus weltweit eine Reform der Kindererziehung. Der Thüringer Lehrer Friedrich Fröbel (1782 – 1852) wurde hier geboren. In seinem Geburtshaus befindet sich heute das Memorialmuseum Friedrich Fröbel. Er entwickelte unter anderem eine neue Spielpädagogik und gilt als Begründer der Kindergärten. Wahrscheinlich hat jeder auch schon einmal in seiner Kindheit mit den Fröbelbausteinen gespielt. Dies sind Holzbausteine mit einem Grundmaß von 5cm. Die Grundkörper sind Kugel – Walze – Würfel, diein unterschiedlichen Teilungen dieser 3 geometrischen Grundkörper als Bauklötze noch heute weltweit Kinder kreativ spielen lässt. Nicht umsonst heißt es ja auch „Bauklötze staunen“. Übrigens gilt Friedrich Fröbel auch als Inspirator der Kunst und Architektur der Moderne. 1924 hat zum Beispiel der Gründer der Bauhaus-Bewegung, Walter Gropius, ein Friedrich-Fröbel-Haus entworfen. Die Grundformen finden sich auch in Lego-Baukästen und Computerspielen, wie Minecraft, wieder.

Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn

In Oberweißbach hält auch die Oberweißbacher Bergbahn auf ihrem 2,5 km langen Weg zur Bergstation Lichtenhain. Auf der sogenannten „Flachstrecke“ verkehren zwei historische Triebwagen (Baureihe ET 479) aus den 1960er Jahren.


Hier in Lichtenhain können sich Kinder auf dem Walderlebnispfad „Fröbelwald“ in der Natur austoben. Nicht nur für Kinder spannend ist das Maschinarium der Oberweißbacher Bergbahn. Im Maschinenhaus wird kinderleicht die Funktionsweise einer Standseilbahn erklärt.

Der Höhepunkt ist dann aber die Fahrt auf der Bergbahn der Oberweißbacher Bergbahn von Lichtenhain nach Obstfelderschmiede. Ab der Bergstation verkehrt zur vollen Stunde ein barrierefreier Personenwagen, zur halben Stunde eine Güterbühne mit Aufsatzwagen. Ab der Talstation verkehrt zur vollen Stunde die Güterbühne mit Aufsatzwagen und zur halben Stunde der Personenwagen. Besonders die Fahrt im Aufsatzwagen ist Grandios! Ein wahres Cabrio Erlebnis. Mit der denkmalgeschützten Standseilbahn geht es in rund 18 Minuten bei einer Steigung von bis zu 25% 323 Meter ins Tal. Zudem ist sie die steilste Standseilbahn zum Transport normalspuriger Eisenbahnwagen.
Für Bahnfans meiner Meinung nach ein absolutes Muss!


Von der Talstation in Obstfelderschmiede kann man bequem in die Schwarzatalbahn umsteigen. Auf ihrem Weg nach Rottenbach kann man in Sitzendorf aussteigen um ganzjährig den Weihnachtsbahnhof zu bestaunen, oder in Schwarzburg das Schloss Schwarzburg besichtigen. Entlang der Bahn gibt es viele kleiner und größere Wanderziele zu erkunden.
Von Rottenbach geht es dann mit der Elster Saale Bahn nach Erfurt oder Saalfeld.

Weiterführende Informationen

Meine Recherchereise wurde von
Fahrtziel Natur®
unterstützt. Herzlichen Dank!

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