<style>.lazy{display:none}</style>Tallinn in zwei Tagen entdecken - Reise Blögle
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Tallinn in zwei Tagen entdecken

Alles Wissenswerte rund um Tallinn und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten erfährst Du im folgenden Artikel.

Bevor ich Dir jetzt gleich die bezaubernde Stadt Tallinn genau vorstelle, möchte ich Dir hier ein wenig über das alltägliche Tallinn erzählen.

Das moderne Tallinn

Mit seinen 335 tausend Einwohnern (Stand 2022), ist Tallinn die Hauptstadt von Estland (1,3 Millionen Einwohner 2022). Tallinn liegt am Finnischen Meerbusen der Ostsee und ist zum Beispiel nur rund 80 Kilometer von Helsinki entfernt.

Tallinn ist eine grüne Stadt. Vielleicht auch keine allzu Überraschung, wenn man weiß, dass Tallinn allein 46 Kilometer Küstenlinie zu bieten hat. Tallinn war mit ihren insgesamt rund 40m² Grünflächen die “Grüne Hauptstadt Europas 2023”. Eine Auszeichnung, die seit 2010 von der Europäischen Kommission jährlich verliehen wird. Ziel dabei ist es, Städte zu ermutigen, grüner und sauberer zu werden und die Lebensqualität ihrer Einwohner zu verbessern. Kein Wunder, dass auch Tallinn einmal diesen Titel tragen durfte. So ist zum Beispiel seit Anfang 2013 für gemeldete Einwohner, die im Besitz einer elektronischen Fahrkarte sind, die Benutzung von Bussen und Bahnen im Rahmen des ÖPNV kostenlos. Vorbildlich, wie ich finde!

Nicht nur in den Bereichen Umweltschutz, Ökologie und Nachhaltigkeit ist Tallinn weit, sondern vor allem auch in der “modernen Welt” spielt Tallinn in der ersten Liga. Ganz Estland ist ein hochgradig digitalisiertes Land. So ist es kein Wunder, dass zum Beispiel der bekannte Internetdienst Skype sein Zuhause hat. Für den gesamten baltischen Raum ist Tallinn auch deshalb der wichtigste Bankenstandort. und Estlands Wirtschaft-Hub. Schon 2019 zeichnete die OECD Tallinn als “die effizienteste Stadt im digitalen Verfahren” aus. – Davon können nicht nur die deutschen Behörden nur träumen…

Geschichte Tallinns To Go

So ein paar Sätze über die Geschichte Tallinns sind hier für das allgemeine Verständnis auch nicht verkehrt.

2019 feierte Tallinn sein 800. Jähriges Bestehen. Erstmals wird die Stadt Tallinn namentlich so in der Livländischen Chronik aus dem Jahr 1219 erwähnt. Dort wurde von der Schlacht bei Lyndanisse (um die Burg auf dem Domberg) zwischen Heinrich von Lettland und dem dänischen König Waldemar II gesprochen. 

Der Name Tallinn kommt wahrscheinlich von Taani-linn(a), was „Dänische Stadt“ oder „Dänische Burg“ (lateinisch Castrum Danorum) bedeutet. Ganz genau weiß man es aber nicht.

Etwas später, 1248, bekam Tallinn das Lübische Recht durch den dänischen König Erik IV. Plovpenning und wurde damit quasi dem gemeinsamen Rechtsraum der mittelalterlichen deutschen Handelsstädte, der Hanse, angeschlossen.

Zu Reichtum kam Tallinn ab 1346, als die Stadt zusammen mit Riga und Pernau das sogenannte Stapelrecht bekam. Das war eine wahre Gelddruckmaschine. Es verpflichtete  alle, mit Russland Handel treibenden Kaufleute dazu, eine dieser drei Städte anzulaufen und für einen Zeitraum von drei bis acht Tagen ihre Waren auf deren Markt anzubieten. 

Im Laufe der Geschichte wechselte in der Stadt, aber auch über Estland, immer mal wieder die Herrschaft. Im Laufe der Geschichte war Tallinn mal Russisch, mal Schwedisch und auch mal Deutsch. Deshalb hieß die Stadt zwischenzeitlich bis 1918 auch mal Reval

1918 wurde die estnische Unabhängigkeit erlangt und die selbstständige Republik Estland ausgerufen. Damit wurde Reval offiziell zur Hauptstadt von Estland. 

1991 wurde Tallinn dann endlich auch die Hauptstadt eines unabhängigen Estlands.

Fun Fact

Bis 1877 gab es faktisch zwei autonome Städte auf der Tallinner Gemarkung.
Zum einen der Domberg. Hier hatte der Bischof als Vertreter des Deutschen Ordens und der Ritterschaft  das Sagen.
Bis heute ist auf dem Domberg die Staatsführung angesiedelt. Hier hat die Regierung und das Parlament von Estland ihren Sitz.

Die Unterstadt war eigentlich dann die eigentliche Stadt Reval. Hier lebte der Großteil der Stadtbevölkerung, Handwerker und Kaufleute. Man war zwar vom Domberg unabhängig, musste aber Abgaben leisten. Allerdings, wenn es um Rechtsfragen ging, war die Hansestadt Lübeck zuständig.

Tipp: Die ganze Geschichte kannst Du auch im Durchgang beim Haus der Großen Gilde nachverfolgen. Dort sind die wichtigsten Daten Tallinns in die Bodenplatten eingelassen.

The famous Rock of Tondi

Benjamin vom Vlog bald and bankrupt bereist Orte der ehemaligen UDSSR. Auf einer seiner Reisen nach Tallinn fuhr er mit der Tram Linie 4 bis an die Haltestelle in den Ortsteil Tondi. In seinem Video witzelte er etwas über diese eher triste Gegend. Im Nachgang führte dies zu vielen aufgebrachten Kommentaren seiner Follower. So besuchte er bei seinem nächsten Tallinn Besuch erneut Tondi und stellte auf humoristische Art die Besonderheiten von Tondi vor. Unter anderem stellte er die verschneiten Berge von Tondi vor und als er an der Tram-Endhaltestelle Tondi an einem unscheinbaren Findling vorbei lief, stellte er diesen  liebevoll in 7 Sekunden als “the famous Rock of Tondi” vor. Ab hier nahm das Schicksal seinen Lauf und ein kleiner viraler Running Gag sollte folgen. 

Mittlerweile kommen viele Tallinn Besucher extra nach Tondi, um den “Rock of Tondi” zu bestaunen und posten ein Bild von ihm in den Sozialen Medien. Das hat zur Folge, dass immer mal wieder auch Medien über den Stein berichten und der Findling zu einer echten Sehenswürdigkeit aufgestiegen ist. Da durfte natürlich auch das Reise Blögle nicht fehlen.

Auf manchen Seiten wird er als echte Sehenswürdigkeit geführt. Wahrscheinlich war in diesen Fällen der Redakteur nie vor Ort und hat einfach irgendwo abgeschrieben. 

Es gibt sogar eine eigene Website mit der glorreichen Entstehungsgeschichte dieses einmaligen Rock of Tondi.

Tag 1 – Altstadt Tallinn

Natürlich könnte ich euch jetzt einfach die “10 besten Sehenswürdigkeiten Tallinns” oder so ähnlich runterbeten, aber das erspare ich euch hier.

Aber in der Tat ist Tallinn längst kein Geheimtipp mehr. (Kreuzfahrt)Touristen aus allen möglichen Ländern kommen in die wunderschöne Hauptstadt Estlands.

Kein Wunder, denn Tallinn hat alle Zeiten relativ gut überstanden. In der Tallinner Altstadt sind noch rund 80 Prozent der Straßen und Gebäude aus dem 11. Jahrhundert. Deshalb ist die Altstadt Tallinns schon seit 1997 als “die am besten erhaltene mittelalterliche Stadt in Nordeuropa” zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt worden.

Lehmpforte (Viru värav)

Unsere kleine Tour durch Tallinn beginnt am wohl bekanntesten Fotomotiv der Stadt, der „Viru Väravad„, oder zu deutsch “Lehmpforte”. Eines der großen Tore der Stadtbefestigung mit zwei kleinen Tortürmchen. Von hier aus kannst Du entweder direkt weiter in das Herz der Altstadt gehen, oder links und rechts der Stadtmauer (Tallinna linnamüür) folgen.

Stadtmauer

Wir folgen rechter Hand der Stadtmauer. Es ist wirklich toll zu sehen, wie gut die Stadtmauer erhalten wurde. An vielen Stellen ist sie komplett sichtbar und teilweise auch begehbar. Teilweise ist sie nicht direkt ersichtlich, weil Häuser an die Stadtbefestigung gebaut wurden.
Übrigens: Die Stadtmauer wurde erst nach ungefähr 300 Jahren vollendet.

Hellemann-Turm

Wenn Du diesen Turm erklimmst, kannst Du einen Teil des Wehrganges auf der Stadtmauer entlang gehen. Von dort oben hast Du tolle Blicke in die Altstadt und auf den Domberg.

Dicke Margarethe (Paks Margareeta)

Wir folgen der Stadtmauer bis zum großen Stadttor mit dem markanten Kanonenturm “Dicke Margarethe“ (Paks Margareeta). Hier ist auch das Estnische Seefahrtsmuseum untergebracht und zeigt Dir viel über die maritime Geschichte Tallinns im Mittelalter. 

Platz der Türme (Tornide väljak)

Wenn wir die Stadtmauer weiter entlang laufen kommen nun einige Türme nacheinander. Manche sind gegen Gebühr begehbar. Der „Platz der Türme“ liegt auf der Außenseite der Stadtmauer und man kann Glück haben und einen tollen Blick auf die Stadtmauer und einige ihrer Türme erhaschen.

Es lohnt sich auf alle Fälle hier über einen Turm auf die Stadtmauer zu gehen. Man bekommt einen tollen Blick auf die Stadt und hat einen tollen Blick auf einige der Türme hintereinander.

Der Domberg (Toompea)

Hier ist die Keimzelle Tallinns zuhause. Über die “Patkuli trepp” gelangen wir von der Stadtmauer auf den rund 40 Meter hohen Kalkhügel, den Domberg

Hier residierten schon immer jene, die das Sagen über Tallinn hatten. Markanteste Gebäude sind natürlich der Tallinner Dom (Toomkirik) aus dem Jahre 1233.

Unweit davon entfernt die Alexander-Newski-Kathedrale (1900). Beides sind lohnende Besichtigungsobjekte. Bei schönem Wetter und wenn keine Gottesdienste sind, kann der 69 Meter hohe Glockenturm sogar bestiegen werden.

Unweit davon steht das “Toompea loss” (Revaler Schloss). Das barocke Schloss (1773) steht auf den Fundamenten der ehemaligen Festung aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Heute hat hier das Parlament der Republik Estland seinen Sitz.

Am Schloss steht der 45,6 Meter hohe “Pikk Hermann”, der „Lange Hermann“. Seine Geschichte kann bis ins Jahr 1351 zurückverfolgt werden. Wer Zeit und Lust hat, kann die 215 Stufen hinauf gehen und wird mit einem einzigartigen Rundumblick belohnt.

Auf dem Domberg gibt es aber noch zwei weitere Aussichtspunkte. Zum einen ist das die Aussichtsplattform Kohtuotsa an der Nordseite des Dombergs. Von hier hast Du einen tollen Blick über die Dächer Tallinns bis hin zum Finnischen Meerbusen.

Zum Anderen gibt es an der westlichen Seite des Dombergs die Aussichtsplattform des Bischofs (Patkuli vaateplats). Von hier kannst Du auch nochmal tolle Bilder von den Türmen der Tallinner Stadtbefestigung machen.

Mägdeturm (Neitsitorn)

Am Fuße des Dombergs liegt an der Stadtmauer der Mägdeturm. Hier gibt es unter anderem die Möglichkeit, im obersten Stockwerk das Café zu besuchen. Hier kann man sich mal kurz ein wenig Pause gönnen, bevor wir dann weiter gehen.

Kiek in de Kök (Guck in die Küche)

Wenn man den Domberg am Langen Hermann verlässt, kommen wir am „Kiek in de Kök“ vorbei. Auch hier kann man natürlich wieder in den Turm hinauf.

Spannender sind aber im Festungsmuseum die Bastionsgänge aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Die Gänge führen unter der Stadtmauer entlang. In den verschiedenen Räumen erfährst Du beim Durchgehen dabei vieles über die Geschichte der Festung Tallinns in den verschiedenen Zeiten.


Im letzten Teil der Gänge kommst Du durch das Carved Stone Museum. Hier werden unterschiedlichste historisch interessante Steine wie Grabmale etc. ausgestellt.

Am unteren Ende kommst Du an einem eher unscheinbaren Ausgang an einer Tiefgarage (Vabaduse väljaku parkimismaja) heraus. 

Hier kannst Du kurz einmal in die Tiefgarage gehen. Beim Bau der Tiefgarage hat man nämlich Überreste der alten Stadtmauer und eines Stadttores (Harju Tor) gefunden und diese Grundmauern einfach in die Tiefgarage integriert.

Freiheitsdenkmal (Vabadussõja võidusammas)

Wer aus den Bastionsgängen am Carved Stone Museum rauskommt, landet unweigerlich auf dem Tallinner Freiheitsplatz. Wenn Du von hier Richtung Domberg blickst, siehst Du das große Freiheitsdenkmal des Unabhängigkeitskrieges. 

Hier sind wir jetzt auch fast einmal um die alte Stadtbefestigung Tallinns gegangen. Das ist alles problemlos zu schaffen. Allerdings sollte man trotzdem gut zu Fuß sein, wenn man die unzähligen Türme besteigen möchte. Teilweise sind die Stufen für heutige Verhältnisse eher abenteuerlich. Auch der Auf- und Abstieg mit Gegenverkehr birgt immer mal wieder für Aha-Erlebnisse. 

St. Nikolai Kirche / Niguliste muuseum

Die St. Nikolai Kirche ist heute ein Museum. In diesem ehemaligen Sakralen Bauwerk werden heute Teile der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Kirchenkunst Estlands ausgestellt.

Von hier machen wir uns nun auf, ins Zentrum Tallinns, zum Rathausplatz.

Rathausplatz

Auf dem Rathausplatz ist immer was los. Der mittelalterliche Platz hat als zentrales Element das Rathaus und wird von den schönen mittelalterlichen Häusern eingerahmt. 

Von hier aus kannst Du durch die schönen kleinen Gassen Tallinns spazieren. 

Übrigens: Im Jahr 2019 wurde der Weihnachtsmarkt Tallinns zum besten in Europa gewählt. (Quelle: europeanbestdestinations.com)

Tallinner Rathaus (Tallinna raekoda)

2022 feierte das Gebäude sein 700 Jähriges Bestehen. Es ist damit das älteste erhaltene Rathaus Nordeuropas. Bis 1970 residierte hier die Stadtverwaltung. Heute werden hier nur noch offizielle Empfänge oder Veranstaltungen durchgeführt. Außerhalb dieser Veranstaltungen ist das Rathaus für Besucher geöffnet. Vor allem der gotische Gewölbekeller ist sehenswert.

Tipp: Lohnenswert ist sicherlich der Aufstieg auf den 64 Meter hohen mittelalterlichen Glockenturm. Hier oben lebte im Mittelalter ein Turmwächter, der die Aufgabe hatte, vor Feuer und anderen Gefahren die Bewohner Tallinns zu warnen. 

1530 bekam der Turm eine Wetterfahne in Gestalt eines Kriegers verpasst. Dieser wird bis heute von den Bewohnern Tallinns liebevoll “Alter Thomas” genannt. Der heutige “Alte Thomas” ist schon die dritte Version. Die erste wurde bei einem Russischen Bombenangriff 1944 zerstört und 1952 durch eine Kopie ersetzt. Diese wurde bei einer Renovierung 1996 durch eine neuere Replik ersetzt. Die ursprüngliche “Alte Thomas” Windfahne steht heute im Gewölbekeller des Rathauses. 

Raeapteek (Ratsapotheke)

Die älteste Erwähnung der Apotheke ist aus dem Jahr 1422. Damit ist es die älteste in Betrieb befindliche Apotheke Europas. Wenn Du Glück hast und rein kommst, kannst Du tatsächlich noch Deine Kopfschmerztabletten und Co kaufen, oder in das kleine Apothekenmuseum im Nebenraum schauen. 

Katharinengang (Katariina Käik)

Teilweise wird auch vom Katariina-Gang bzw. vom ehemaligen Mönchsgang gesprochen. Der Katharinengang stellt auch einen typischen Spott dar. Hier werden tagsüber nahezu jede Reisegruppe durchgeschleust. Entsprechend viel Trubel ist hier. Wer Zeit hat, dem ist empfohlen, den Gang lieber am frühen Morgen oder Abends zu besuchen. 

Haus der Großen Gilde (Ajaloomuuseumi Suurgildi hoone)

Das über 600 Jahre alte Gebäude beherbergt heute das Estnische Historische Museum.
Hinter der Großen Gilde versteht man nicht weniger als den Zusammenschluss von Kaufleuten zur deutschen Hanse. Die typische „Backsteingotik“ oder auch „Hansegotik“ erkennt man leicht an ihren typischen Giebeln.

Tag 2 – Rund um die Altstadt

Beginnen wir nun mit der Stadtbesichtigung außerhalb der historischen Altstadt. 

Der Hafen Tallinns ist fußläufig von der Altstadt zu erreichen. Viele Besucher, wie vielleicht auch Du, kommen mit dem Kreuzfahrtschiff oder der Fähre nach Tallinn. Von der finnischen Hauptstadt Helsinki sind es mit der Fähre nur 2 Stunden und von der schwedischen Hauptstadt Stockholm ist man mit einer Fähre in rund 18 Stunden in Tallinn.
Was man während einer solch langen Fährfahrt machen kann, kannst Du im Artikel „Mit der Baltic Queen von Tallinn nach Stockholm“ nachlesen.

Hier am Hafen gibt es neben den Terminals ein Relikt aus der Sowjetzeit. Die „Tallinna Linnahall“ wurde 1980 für die Olympischen Sommerspiele erbaut. Die Mehrzweckarena bot Plätze für 5000 Zuschauer. Heute wird das monumentale Betonbauwerk dem Verfall überlassen und dient als Zeitzeugnis. Wenn Du die Treppen hinauf steigst und aufs Meer blickst ist das alles etwas skurril und doch imposant. 

Nicht weit davon entfernt ist das Energy Discovery Centre (Energia avastuskeskus). Eine prima Anlaufstelle bei schlechtem Wetter. Eines der Höhepunkte sind die regelmäßigen Vorführungen eines faradayschen Käfigs. Immer wieder beeindruckt es mich, wenn ich die enorme Kraft der Elektrizität in Form von Blitzen und Brummen so demonstriert bekomme. 

Vor allem abends ist zwischen dem Hafen und der Altstadt das Rotermann Quarter eine prima Adresse, um Cocktails zu trinken oder etwas zu essen. Ein altes Industrieviertel wurde statt abzureißen kurzerhand zum trendigen Viertel entwickelt. Neben Bars und Cafés gibt es auch kleine Boutiquen und Kunst zu entdecken. 

Ebenfalls vor den Toren der Altstadt liegt das alte Viertel “Kalamaja” (deutsch Fischermay). Hier sind noch viele typische Holzhäuser erhalten. Wer mehr darüber erfahren möchte, kann dort auch das Kalamaja Museum besuchen.

Unweit der Kalamaja liegt auch der Tallinner Hauptbahnhof, der Baltische Bahnhof. Er wurde in den vergangenen Jahren komplett erneuert.

An die alten Zeiten erinnert noch eine alte Dampflock etwas am Rand des Bahnhofs. 

Wenn Du Lust hast, typische Produkte aus der Gegend zu kaufen, dann bist Du direkt neben dem Baltischen Bahnhof genau richtig. Hier ist der “Balti Jaam Markt” (Balti Jaama Turg). Zum einen ist das ein großer überdachter Markt für Obst, Gemüse und Allerlei, zum anderen gibt es eine Markthalle, in der Du ziemlich alles bekommst. Von Kleidung, über Elektronik, bis zum normalen Supermarkt ist dort alles zu finden. 

Auf einem Teil des ehemaligen Bahnhofsgelände befindet sich heute das Kreativviertel Telliskivi (Telliskivi Loomelinnak). Genauso wie der Markt am Baltischen Bahnhof ist das eine absolute Empfehlung von mir. Hier gibt es überall Streetart in jeglicher Form zu entdecken. Auch allerlei Veranstaltungen, Events und Partys finden auf dem Gelände statt. Und es gibt hier auch einen tollen Street Food Bereich. Egal ob Burger, Assiatisch oder Pizza, Du wirst sicherlich was nach Deinem Geschmack finden. 

Auch noch sehenswert

Je nachdem wieviel Zeit Du für Deinen Tallinn Tripp eingeplant hast, kannst Du natürlich noch viel, viel mehr sehen. Tallinn hat zum Beispiel auch einen Botanischen Garten und einen Zoo. Der Fernsehturm ist etwas außerhalb, aber man kann auch ihn besichtigen. 

Wer ein wenig Hochkultur genießen möchte, kann das sicherlich in der Estnischen Nationaloper (Rahvusooper Estonia) erleben.

Freunde der Architektur kommen nicht nur in der ganzen Stadt, sondern auch im Estnischen Architekturmuseum auf ihre Kosten.

Auch die Tallinner Synagoge ist sehenswert.

Architektur Fans kommen in Tallinn voll auf ihre Kosten. Vom der Backsteingotik, über Modernes Bauen gibt es allerand zu entdecken.

Genuss

Achja, was soll ich dazu schreiben. Einiges habe ich ja schon im Text weiter oben erwähnt.

Ganz typisch, und deshalb meistens auch voll, ist das Café Maiasmokk in der Tallinner Altstadt. Wenn Du rein kommst, kannst Du zum Beispiel eine echte Schokolade aus Tallinn probieren.

Wer einfach Lust auf nen frisch gemachten und total leckeren Burger hat, der kann im Kreativviertel Telliskivi in ausrangierten Eisenbahnwaggons im „PEATUS“ auf seine Kosten kommen.

Ziemlich touristisch, aber wer gerne Pfannkuchen istt, kann mal beim Kompressor vorbei schauen.

Wenn Du ein wenig die einheimische Küche kennenlernen möchtest, bist Du vielleicht im Fersen (Rahukohtu 5) gut aufgehoben. Die Bar ist im mittelalterlichen Ambiente gehalten.
Ebenso, aber wirklich sehr touristisch, ist die Olde Hansa. Im alten Packhaus, unweit des Marktplatz, wird Dir in dunkler, mittelalterlicher Atmosphäre Deftiges zum Essen serviert. Es kann nicht schaden, im Vorfeld zu reservieren.

Wenns um gutes Bier geht, wird man in der Brewery Olleklubi gut versorgt.

Gut zu wissen

  • Was in vielen deutschen Städten noch ausbaufähig ist, klappt in Tallinn ganz gut. Zwischen Frühling und Herbst können öffentliche Trinkwasserstellen an verschiedenen Orten in der Stadt genutzt werden.
  • Tallinn hat über 40 Museen zu entdecken
  • Tallinn hat 44 Sakralbauten der verschiedensten religiösen Vereinigungen.
  • Internet ist im öffentlichen Stadtraum wie Plätzen und Parks überall verfügbar.

Verständigung in Tallinn

Klar, Englisch und Deutsch gehen immer. Ich versuche zumindest in fremdsprachigen Ländern zumindest die wichtigsten Wortfetzen und Floskeln zu kennen. Wie wäre es zum Beispiel mit folgenden?!

  • Bitte – Palun
  • Danke – Aitäh
  • Hallo – Tere
  • Auf Wiedersehen – Nägemist
  • Ja – Jah
  • Nein – Ei

Tipp: Tallinn Card 

Wie in vielen Städten hat auch Tallinn eine Besucher-Karte, die Tallinn Card.
Mit dieser Karte kommst Du vergünstigt oder umsonst in viele Museen und Sehenswürdigkeiten. Zudem ist die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel inklusive. 

Dazu kannst Du noch in einigen Geschäften und Restaurants Sonderangebote oder Rabatte bekommen. 

Veranstaltungen in Tallinn

Kulturell ist das ganze Jahr in Tallinn einiges los. Hier die wichtigsten Veranstaltungen. 

Anreise nach Tallinn

Mit der Fähre
Vom Hafen in die Innenstadt mit dem Bus Nr. 2. Dieser bringt Dich vom Hafen ins Stadtzentrum (Ausstieg A. Laikmaa; Dauer: 5-6 Minuten).

Mit dem Flugzeug
Vom Flughafen in die Innenstadt geht bequem per Straßenbahn Nr. 4. Diese verkehrt in einem 7-10 Minuten Takt und bringt Dich bis direkt ins Zentrum (Haltestelle Viru).

Mit der Bahn 
Der Bahnhof liegt rund 300 Meter vor der mittelalterlichen Stadtmauer entfernt.
Je nachdem wohin man möchte, entweder zu Fuß oder mit der Straßenbahn Nr. 1 und Nr. 2 bis zu den Haltestellen Mere Puiestee oder Hobujaama.

Mit dem Fernbus
Mit dem Fernbus kommt man auch von Deutschland bis nach Tallinn. Das moderne Busterminal ist optimal organisiert. Hier könnte so manche Deutsche Stadt sich eine Scheibe von abschneiden.

Warst Du schon Mal in Tallinn? Wie hat es Dir gefallen? Schreib mir das doch mal in die Kommentare! Danke.

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