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Viadukt- und Schluchtentour im Hochschwarzwald

Die Viadukt- und Schluchtentour ist ein mittelschwerer Rundwanderweg rund um den Ursprung der Wutachschlucht bei Lenzkirch.

Für tolle Wanderungen ist der Schwarzwald schon jeher eine der Top Adressen. Das Top Ziel der Wanderregion Hochschwarzwald ist natürlich die Wutachschlucht. In den letzten Jahren hat die Wutachschlucht einen enormen Zulauf erfahren. Um die 30 Kilometer lange Schlucht ein wenig zu entlasten, wurden in der jüngsten Vergangenheit entlang des „Grand Canyon des Schwarzwalds“ kleinere Rundtouren wie diese Viadukt- und Schluchtentour ausgearbeitet und ausgeschildert. Nur so wird es möglich sein, eines der ältesten Naturschutzgebiete Baden-Württembergs auch für zukünftige Generationen zu bewahren. Hier sind etwa 40 Prozent der in Süddeutschland erfassten 2800 Farn- und Blütenpflanzen und eine sehr artenreiche Tierwelt zu beobachten.

Zugang zur Viadukt- und Schluchtentour

Der Wanderweg der Viadukt- und Schluchtentour beginnt mitten in Lenzkirch-Kappel. Am Wanderparkplatz am alten Rathaus geht die Beschilderung los. Im alten Rathaus gibt es tagsüber (auch am Wochenende) die Möglichkeit, nochmals eine Toilette aufzusuchen.

Zahlen zur Viadukt- und Schluchtentour

Als westlichster Rundweg der Wutachschlucht ist die Viadukt- und Schluchtentour als Premiumwanderweg zertifiziert. Hier wirst Du unter anderem entdecken, wie die Wutach entsteht. Du wanderst also nicht in die Wutachschlucht, sondern bist dafür ganz dem Anfang ihres Ursprungs auf den Versen.

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Die Tour muss sich nicht verstecken, denn sie gilt als mittelschwer und hat mit ihren vielen Aufs und Abs einige Herausforderungen parat. 

Dauer4:00 h
Distanz12.5 km
Aufstieg323 m
Abstieg283 m
Höchster Punkt887 hm
Tiefster Punkt720 hm
Naturweg61 % 
Leicht befestigt33 % 
Asphalt / Beton6 %
Pfade / Schmale Wege42 %

Die Viadukt- und Schluchtentour

Mitten im Naturpark Südschwarzwald liegt die Wutachschlucht. Die Viadukt- und Schluchtentour wurde rund um den Ursprung der Wutachschlucht ausgearbeitet. Das Deutsche Wanderinstitut hat die Tour als Premiumwanderweg 2022 erstmals zertifiziert.

Bitte feste Wanderschuhe anziehen und falls vorhanden sind Wanderstöcke keine schlechte Idee. Du solltest auf der Viadukt- und Schluchtentour unbedingt ein Rucksackvesper und ausreichend Getränke mitnehmen. Unterwegs gibt es auf dieser Wanderung keine Möglichkeit zur Einkehr oder Ähnlichem.

Die 12,5 Kilometer lange Wanderung fand ich sehr abwechslungsreich. Die mittelschwere Wanderung ist durch ihren Wechsel von Bergauf und Bergab Stücken alles andere als langweilig. Immer wieder erklären Informationstafeln Spannende Fakten vor Ort.

Der Start am kleinen Wanderparkplatz am alten Rathaus in Lenzkirch-Kappel ist empfehlenswert. Hier ist tagsüber die Toilettenanlage nutzbar. Beste Voraussetzungen, um entspannt die Wanderung beginnen zu können. 

Zuerst geht es durch den kleinen Ortsteil Kappel, bevor man über einen Wiesenweg zur Antoniuskapelle kommt. Der heilige Antonius hilft einem ja bekanntlich, wenn man etwas verloren hat. Aus weißer Voraussicht habe ich gleich mal ein kurzes Stoßgebet losgelassen. Man weiß ja nie, wann man mal was verliert.

Weiter geht es dann in den Antoniuswald. Von hier steigst Du über den Mühlenweg zur Wutachschlucht hinunter, um kurz darauf über einen historischen Fuhrweg wieder kurz bergauf zu gehen.

Hier wanderst Du ein Stück entlang der stillgelegten Bahnstrecke von Neustadt (Schwarzwald) über Kappel nach Bonndorf (Schwarzwald). Diese ehemalige Bahnstrecke heißt Bonndorferbahn. Die Bonndorferbahn war eine der letzten Stichbahnen, die um die Jahrhundertwende (Eröffnung 1907) im heutigen Baden-Württemberg gebaut wurde. Das “Bonndorferli” wurde hauptsächlich zum Holzverlad gebaut und spielte später auch für den Schwarzwald Tourismus eine große Rolle. Die 1976 stillgelegte Bahnverbindung (1966 Personenverkehr) kam aus Neustadt (Schwarzwald) und begann am Bahnhof Kappel Gutachbrücke. Sie zweigte dort von der Höllentalbahn ab und fuhr in rund 20 Kilometern bis nach Bonndorf (Schwarzwald). Heute kann man von Neustadt bis Bonndorf auf dem Bähnle-Radweg vom Hochschwarzwald an den Hochrhein radeln.

Nach dieser Etappe geht es dann wieder in die wildromantische Haslachschlucht hinunter. 

Das erste was Du hier ausgiebig genießen kannst ist das Rauschen und tosen des kleinen Roodbach Wasserfall

Weiter geht es zum Haslachfelsen, der ebenfalls einen Stopp wert ist.

Die Haslachschlucht ist ein Teil des Etappenwanderwegs Schluchtensteig. Hier unten plätschert die Haslach gemütlich entlang. Der schmale Weg führt entlang allerlei Farnen und moosbewachsenen Bäumen.

Immer wieder kannst Du hier Libellen, wie die wunderschöne Blauflügel-Prachtlibelle, sehen und versuchen, aus dem Gezirpe die einzelnen Vogelarten herauszuhören. 

Auf engen Pfaden führt der Weg zum beeindruckenden Höllochfelsen. Hier bin ich durch Zufall einem Wegewart des Schwarzwaldverein Lenzkirch begegnet. Die Wegewarte kümmern sich um den Zustand der Wanderwege.

Leider müssen sie dabei auch immer wieder die Wegweiser neu anbringen. Diese werden regelmäßig durch Wanderer als Souvenir abgeschraubt. Ziemlich egoistisch gegenüber Wanderern, die auf die Wegmarken angewiesen sind.

Der eigentliche Höhepunkt auf der Wanderung für mich war eindeutig der Rechenfelsen. Hier hat sich die Haslach einfach ihren Weg durch das Felsgestein gesucht – und gefunden. Imposant.

Die Wanderung führt Dich weiter die Haslach entlang bis Du zur Wutachmündung kommst. Hier kommen Haslach und Gutach zusammen und fließen ab hier als Wutach gemeinsam weiter.


Übrigens: Haslach, Gutach (Gute Aach)  und Wutach. Alle haben das Wort Ach oder Aach im Namen. Dies ist der alemannische Ausdruck für Bach oder auch Fluss.
Nun überquerst Du die Gutach über einen Steg und gehst rechts weiter, ein wenig die Wutachschlucht entlang.

Nach einem kurzen Abstecher in die Wutachschlucht geht es auch schon wieder hinauf und langsam zurück. Von hier oben hast Du einen prima Blick in das Gutachtal und kannst hier auch den Verlauf der historischen Bahnstrassen mit ihren imposanten Viadukten wie der Schwendeholzdobelbrücke erkennen.

Die Eine Strecke noch im Betrieb, die andere als Radweg. Bei gutem Wetter kannst Du bis zur Baar oder gar zur Schwäbischen Alb blicken. Hier oben läufst Du auch an der Dreiseenbahn entlang. Mit etwas Glück erwischt Du gerade eine Bahn, wenn sie über den Viadukt fährt.

Der Weg zurück zum Wanderparkplatz geht dann auch wieder über Wiesen und Waldwege.

Bei meiner Wanderung war es ziemlich warm. In der Schlucht ist es dann zwar kühler, aber durch die Feuchtigkeit auch schwül. Da ist es dann am Ende schön, in Kappel seine Arme im kalten Brunnenwasser zu erfrischen. 

Auf meiner Wanderung war gerade der Rote Fingerhut überall präsent. Aber auch Schmetterlinge werden Dich hier auf dem Weg immer wieder begleiten. 

Auf der Viadukt- und Schluchtentour beachten!

Bitte informiere Dich vor Beginn Deiner Viadukt- und Schluchtentour im Internet, oder direkt bei der Tourist Information Deiner Unterkunft, ob die Wege aktuell begehbar sind. Gerade nach Unwetter oder auch schon Regen können Teile des Weges nur schwer oder gar nicht zugänglich sein. 

  • Bitte beachte auf dem Wanderweg die Hinweisschilder.
  • Dieser Weg ist NICHT für Mountainbikes o.ä.!!!  
  • Bitte unbedingt die empfohlene Laufrichtung beachten!
    Du hast hier teilweise enge Pfade. Sich auf diesen Pfaden zu begegnen ist zwar möglich, aber macht wenig Spaß für alle
  • Bitte unterwegs kein Feuer machen und nicht rauchen!
  • Bitte nimm Deinen Müll wieder mit und entsorge ihn zuhause. 
  • Merke Dir immer Deinen aktuellen Rettungssektor!
    Die Schlucht ist in einzelne Rettungssektoren unterteilt. Immer wieder findest Du unterwegs die Beschilderung mit Deinem aktuellen Rettungssektor. Damit kann bei Notfällen schneller geholfen werden. In Notfällen braucht die Bergwacht dann den aktuellen Rettungssektor um den Standort besser und schneller ausfindig zu machen.
    Auch wenn Du hoffentlich keinen Notfall haben wirst, kannst Du aber auf Deiner Wanderung zu einem Notfall kommen. Auch dann ist es für Dich hilfreich, diesen Rettungssektor zu kennen. 
  • In Notfällen immer die 112 anrufen.
    Bedenke, dass Du in den Schluchten nicht immer Handyempfang hast. Teilweise bleibt Dir nichts anderes übrig, als aus der Schlucht hinaus zu laufen, oder ein Stück in der Schlucht weiter zu laufen, um von dort aus die Rettung zu verständigen.

Rund um Lenzkirch

Wenn Du außer der Viadukt- und Schluchtentour noch etwas anderes bei Deinem Aufenthalt im Schwarzwald machen möchtest, gibt es in der direkten Umgebung einiges zu entdecken.

Da wäre natürlich der bekannteste See im Schwarzwald, der Titisee. Der ist ganz nett, allerdings für meinen Geschmack etwas zu überlaufen. Hier hält halt jeder Reisebus aus Nah und Fern. Gerade das Städtchen Titisee ist ein typischer „Touri-Hotspot“.

Mir persönlich gefällt da viel mehr der Schluchsee. Das ist zwar “nur” ein Stausee, aber für mich hat der Schluchsee trotzdem mehr Freizeitwert. Sowohl auf, als auch um den See herum. Ist sehr subjektiv, aber ehrlich.

Unweit ist auch das Örtchen Rothaus. Der Name ist Programm. Dort wird seit 1791 Bier gebraut. Mittlerweile ist zum Beispiel das “Tannenzäpfle” weit über die Schwarzwälder Grenzen hinaus bekannt und beliebt. Übrigens ist es von der Brauerei nur ein Steinwurf bis zum Haus des Professor Brinkmann aus der Schwarzwaldklinik. Das Haus heißt eigentlich “Hüsli” und in diesem ist das Heimatmuseum untergebracht. 

Einen Abstecher lohnt natürlich auch in die Domstadt St. Blasien. Der Dom ist innen ganz in weiß gehalten und ziemlich beeindruckend. 

Wenn man schon im Schwarzwald ist, darf aber auch ein Besuch in Freiburg nicht fehlen. Am besten mit der Schwarzwaldbahn direkt nach Freiburg fahren und vielleicht auf dem Markt die berühmte Marktwurst essen, oder in einem der Bächle die Füße abkühlen.

Die meisten Ausflüge erreichst Du bequem mit dem öffentlichen Nahverkehr. Wenn Du eine Unterkunft im Schwarzwald gebucht hast, bekommst Du gratis dazu die KONUS-Gästekarte. Damit kannst Du während Deines Aufenthaltes kostenlos durch den ganzen Schwarzwald brausen.

Tipp: Windgfällweiher

Ich bin ja im Südschwarzwald aufgewachsen und habe mitten im Hochschwarzwald meine Berufsausbildung gemacht und trotzdem bin ich erst aus Anlass zu dieser Tour zum Windgfällweiher gekommen. Der ist nur wenige Kilometer vom Schluchsee entfernt und ist mit dem Auto über die Schwarzwaldhochstraße, der B 500, bestens zu erreichen. 

Dort kann man zum Beispiel im historischen Strandbad einen tollen Tag verbringen. Der Windgfällweiher ist ein Moorsee, das heißt, seine Farbe ist bräunlich. Die Wasserqualität ist allerdings bestens und ein Bad in einem Moorsee gilt als gesund. Das Wasser ist angenehm warm, hat aber auch immer wieder fiese kalte Strömungen. Der Windgfällweiher wird seit 1895 aufgestaut. Sein Wasser bekommt er hauptsächlich aus einem Teil des Feldsees vom Feldberg und gibt sein Wasser über einen Kanal an den Schluchsee ab. Ganz besonders ist hier das Biberschutzgebiet. Vor allem im Süden des Sees gibt es einen Verlandungsbereiche mit verschiedenen Moorpflanzen und einer echten Biberburg. 

Es gibt nur wenige Parkplätze vor Ort. Am besten also mit dem Zug oder Rad anreisen.
Mit der Dreiseenbahn kommt man ab dem Bahnhof Altglashütten-Falkau in rund 15 Minuten zu Fuß gemütlich zum Windgfällweiher. 

Dreiseenbahn 

Die Anreise zur Viadukt- und Schluchtentour kann man gut mit Bus und Bahn machen. Von Freiburg kommend fährt man über die obere Höllentalbahn hinauf und zweigt am Bahnhof Titisee von der Höllentalbahn.als Dreiseenbahn ab. Dies ist eine knapp 20 Kilometer lange, eingleisige und elektrifizierte Nebenbahn mit vier Zwischenstationen bis zum Bahnhof Seebrugg (Schluchsee). 

Der Bahnhof Feldberg-Bärental ist mit 967 m ü. NN der höchstgelegene Bahnhof Deutschlands (Normalspur).

Anreise zur Viadukt- und Schluchtentour

Mit der Bahn

Mit dem Fernverkehr fährst Du entspannt bis Freiburg im Breisgau Hauptbahnhof. Von dort steigst Du dann in die Dreiseenbahn (S10) von Freiburg bis Neustadt (Schwarzwald) um. Hier geht es das letzte Stückchen dann noch mit dem Bus 7258 weiter nach “Kappel Kirche, Lenzkirch”. Von hier sind es ein paar Schritte bis zum Start und Ziel der Tour am alten Rathaus am Erlenbachweg.

Mit dem Auto:

Wer über Freiburg kommt, nimmt die B31 bis Neustadt-Mitte und fährt dann die L156 weiter bis Lenzkirch-Kappel.

Kommst Du über Donaueschingen, fährst Du von der anderen Seite die B31 bis Neustadt-Ost und dann weiter die L156 bis Lenzkirch-Kappel. Im Erlenbachweg liegt dann auch das alte Rathaus.

Noch mehr Informationen

Weiter Informationen über die Wandertouren im Hochschwarzwlad gibt es zum Beispiel:
Bei Heimat-Verliebt gibt es Wandern auf den Hochschwarzwälder Genießerpfaden zum lesen, oder als Podcast hören.

Dieser Artikel entstand durch Produktionsunterstützung der
Schwarzwald Tourismus GmbH.
Herzlichen Dank

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