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Belgrad, die weiße Stadt und das Tor zum Balkan

Die Millionenmetropole Belgrad liegt an der Donau und ist einen Besuch wert. Belgrad ist eine junge und lebendige Stadt im Umbruch.

Fakten


Belgrad, beziehungsweise Beograd heißt ins Deutsche übersetzt „Die Weiße Stadt“. Dieser Name kommt von dem altertümlichen „Griechisch Weißenburg“.

Der Fluss Save fließt von hier in die Donau. Belgrad ist rund 7000 Jahre alt und hat eine unruhige Geschichte. Sie beginnt irgendwann in der Steinzeit, geht über die Kelten und Römer bis heute. Dabei kamen und gingen Kaiser und Könige, Diktatoren und Präsidenten.
Heute ist Belgrad die Hauptstadt der Republik Serbien mit etwa 1,6 Millionen Einwohnern und seit 2014 auch offizieller Anwärter auf die EU Mitgliedschaft.

Belgrads Geschichte

Richtig gut ging es Belgrad nicht oft in der Geschichte. Vor allem aber nie lange. Man kann auch sagen Belgrads Geschichte wurde bisher von Kriegen geprägt. Belgrad war von 1521 bis 1978 unter osmanischer Herrschaft. Dreimal versuchte die heilige Liga des Kaisers die Osmanen aus Belgrad zurückzudrängen.

Erst am Ende des „Großen Türkenkrieg“ gelang dies endgültig. An die osmanische Zeit erinnert heute nicht mehr viel. Lediglich die „Bajrakli-Moschee“, eine von damals 217 muslimischen Gotteshäusern, zeugt noch von diesem langen Teil Belgrads Geschichte.

Nach dieser Epoche entwickelte sich Belgrad rasant wirtschaftlich und entsprechend wuchsen auch die Einwohnerzahlen schnell an. Allerdings schon kurz darauf sollte bis in den ersten Weltkrieg die Herrschaft schon wieder durch Eindringlinge genommen werden. Dieses Mal waren es Österreich-Ungarn.

Erst nach 1918 wurde Belgrad wieder die Hauptstadt Serbiens. Danach ging es wieder wirtschaftlich bergauf. Bis… naja, bis der zweite Weltkrieg ausbrach. Nun waren es die Deutschen, die sich die Herrschaft über Belgrad nahmen. Bis Kriegsende kostete das circa 100.000 Menschen aus Belgrad und Umgebung in dem KZ Sajmište und KZ Banjica den Tod.

Von 1944 an bis 1991 war Belgrad dann sozialistisch und gehörte dem Ostblock an. Allerdings, im Gegensatz zur DDR, war ihr Präsident Josip Broz, genannt Tito eher ein weltoffener Mensch. Tito hatte offene Grenzen zum Westen und machte sich in die 70er und 80er Jahren daran Belgrad zu einer bedeutenden Kulturmetropole wachsen zu lassen. Bis zu seinem Tod 1980 blieb Tito an der Macht.

Die 1990er Jahre waren durch den Krieg des Slobodan Milošević Regimes geprägt. Jedoch wurde in der Zeit Belgrad kein Kriegsschauplatz, sondern wurde wirtschaftlich schwer getroffen. Erst die NATO Bombardierung 1999 traf Belgrad. Teilweise sind heute noch Häuser oder ehemalige Regierungsgebäude zerbombt zu sehen.

Belgrad erleben

Jede Stadt hat so seine Highlight, die man natürlich sehen muss. In Belgrad heißt das unbedingt einen Besuch im Kalemegdan Park zu machen. Das ist kein gewöhnlicher Park, sondern vielmehr eine ehemalige Zitadelle auf einer Anhöhe über dem Zusammenfluss der beiden Flüsse Save und Donau.

Direkt an der Spitze steht eine 16 Meter hohe Säule. Auf ihr steht „Der Sieger“. Er symbolisiert die überwundene Herrschaft der Osmanen und Österreich-Ungarns. Die Festung gründet auf Resten der antiken Stadt „Singidunum“, dem heutigen Belgrad. Was früher eine strategisch günstige Lage auf einem Felsrücken war, ist heute ein beliebtes Ausflugsziel der Belgrader. Hier lässt es sich einfach gut gehen, die Sonne genießen oder im Park spielen und sich unterhalten.

Vom Kalemegdan Park Richtung Bahnhof kommt man an der Ulica Knez Mihailova (Prinz Michael Straße) vorbei. Das ist die Shoppingmeile. Zwischen prächtigen Häusern aus der Gründer- und Jugendstielzeit reihen sich Buchhandlungen, schicke Cafés, Kunstgalerien und Modegeschäfte aneinander. So schön es auch ist, auch in Belgrad merkt man schon die Globalisierung des Kaufrausches. Die üblichen Verdächtigen Mode- Kaffee- oder Burgerketten Ketten sind auch schon da. Trotzdem macht es Spaß einmal über diese Straße zu flanieren.

Möchte man das junge, kreative Belgrad erleben muss man hinunter an die Save. Das alte Hafenquartier Savamala beherbergt das künstlerische und kreative Herz Belgrads. Neben alt eingesessenen Betrieben findet man heute Künstler, Designstudios und verrückte Bars.

Wer weniger Kultur, aber mehr Party haben möchte ist in Belgrad bestens aufgehoben. Belgrad gilt als die Partymetropole des Ostens. Besonders die Türken kommen gern am Wochenende nach Belgrad um Party zu machen und vor allem auch um in den Kneipen zu rauchen. Belgrad erlaubt nämlich noch das Rauchen in Kneipen und Diskos im Gegensatz zur Türkei und der EU. Besonders berühmt, berüchtigt sind die Partyboote an der Save. Auf zig Booten hört man teils bis in die Stadt die Bässe und Beats der Partys in den lauen Sommernächten.

Belgrad „Do´s“

  • Nikola-Tesla-Museum
    Im noblen Stadtteil Vracar. Tesla lebte zwar nie in Belgrad, war aber Sohn eines serbisch-orthodoxen Priesters. Teslas Urne, eine Edelstahkugel, ist in einem abgedunkelten Raum im Museum zu bestaunen.
  • Hotel „Moskwa“
    Es ist eines der ältesten Hotels Serbiens (Erbaut: 1906) und seit einiger Zeit wieder renoviert und als 4 Sterne Haus mitten in Belgrad.
  • Haus der Blumen
    Titos Grabesstätte. In seinem ehemaligen Gartenhaus liegt er mit seiner Frau begraben. Das kleine Museum ist sehr interessant und kostenlos. Es wird noch heute regelmäßig von Serben gerne besucht um Tito zu ehren.
    Wen man nicht sicher ist wie man hinkommt, einfach nach Kuća Cveća fragen. Das klappt immer.
  • Dom des Heiligen Sava
    Auf dem Vracar-Hügel thront die größte orthodoxe Kirche Belgrads. Schon von weitem fällt einem die Ähnlichkeit zur Hagia Sophia auf. Der Dom hat ebenso eine gigantische Zentrale Kuppel und ist dabei sogar ein paar Meter höher. Zu einem Gottesdienst passen 12.000 Gläubige rein. Stehend natürlich, denn so wird ein orthodoxer Gottesdienst gefeiert.
    Der Dom wurde 1935 begonnen und ist bis heute eine Baustelle. Während dem zweiten Weltkrieg kam der Bau nahezu zum erliegen und in der gesamten kommunistischen Zeit war an ein Weiterbau an einem Gotteshaus nicht zu denken. 2018 möchte man fertig sein. Schaut man sich aber an was noch zu machen ist, wird das wohl ein frommer Wunsch bleiben.
  • BIGZ
    Besonders der Jazz Club „Čekaonica BIGZ“ ist weit bekannt.
    In der ehemaligen Bundesdruckerei arbeiteten mal 3000 Beschäftigte. Nachdem das Gebäude nach den 80ern leer stand. Zogen immer mehr Bands und Kreative ein. Mittlerweile beherbergt es auch noch Architekten, DJs, Designer, kleine StartUps und Ateliers.
  • Metro On Water
    Jeden Samstag kann man auf Save und Donau mit dem Schiff eine Rundfahrt machen. Die Rundfahrt beinhaltet ein Abendessen, ein Getränk und nationale Livemusik.
    Die Fahrt dauert 3 Stunden und kostet 23 Euro.

Belgrad „Don´ts“

Augen auf am Taxi Stand!
In Belgrad gibt es viele schwarze Schafe, sogenannte „private Taxis“. Besonders nachts sind diese unterwegs und verlangen oftmals mehr als das Dreifache des regulären Preises.
Offizielle Belgrader Taxis haben eine blaue Tafel mit dem Stadtwappen und einer vierstelligen Nummer zusätzlich zum Taxischild
Generell sind Taxis im Vergleich zu Westeuropa aber recht preiswert.

Serbisch für Touris

Guten TagDobar dan
Auf WiedersehenDovidenja
Jada
Neinne
DankeHvala
ProstZiveli

Am Rande und schön zu wissen


Wenn man sich in Belgrad verabredet, heißt es oft „Wir treffen uns am Pferd.“. Das Pferd steht vor dem Nationalmuseum unweit der Ulica Knez Mihailova. Auf ihm sitzt Fürst Knez Mihailo aus der Obrenovic-Dynastie. Er hatte Mitte des 19. Jahrhunderts das Militär reformiert und so Serbien zur Staatlichkeit mitverholfen.

Belgrad konnte ich mir durch die Einladung des
Radisson Collection Old Mill anschauen.

Meinen Artikel hat dies nicht beeinflusst.

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