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Wer im Westen Australiens unterwegs ist kommt an Perth und Rottnest Island nicht vorbei.
Lebenswertes Perth
Perth ist mit rund 2 Millionen Einwohnern die viert größte Stadt des Kontinents und darf sich mit durchschnittlich 3000 Sonnenstunden pro Jahr und mit angenehmen Höchsttemperaturen von etwa 35 Grad über die Auszeichnung des „The Economist“ als „7. lebenswerteste Stadt der Welt 2017“ erfreuen.
Sie gilt allerdings auch als „windigste Stadt der Welt“. Egal ob man vom Süden oder vom tiefen Westen Australiens nach Perth reist, man wird sich über diese Großstadt immer freuen.Der Astronaut John Glenn prägte bei seiner ersten Umrundung der Erde 1962 auch den Begriff der “City of lights”, da er beim Überflug deutlich die Lichter von Perth aus dem Weltruam erkennen konnte. Umgeben von Wüsten und viel Landschaft ist es kein Wunder, dass Perth auch gern als die „isolierteste Millionenstadt der Erde“ oder aber auch als die „einsamste Großstadt der Welt“ bezeichnet wird.
Die „einsamste Großstadt der Welt“ dürfte aber auch durch die Bewohner und deren Beschäftigung her stammen. Neben dem wichtigen Finanzstandort ist Perth hauptsächlich die Heimat unzähliger Minenarbeiter. Viele Australier leben in Perth und Arbeiten in einer Mine. Sie arbeiten in Zwei-Wochen Schichten etwa 12 Stunden am Tag und machen „FIFO“, oder besser gesagt „Fly-in-Fly-out“. Sie verdienen so gut, dass sie zu ihrem Job fliegen. Unter der Woche ist es daher eher ruhig. An den Wochenenden wird Perth aber zur Partymeile. Dann wird in den Bars und Restaurants gefeiert bis spät in die Nacht.
Was übrigens in keinem Reiseführer steht: Männliche Singles sind in Perth übrigens immer gefragt. In der Stadt herrscht (wegen den Minen?) chronischer Männermangel.
Things to do in the City
Die Innenstadt von Perth (CBD) ist recht gut zu Fuß zu erkunden. Es lohnt sich immer mal wieder ein Blick in die kleinen Seitenstraßen. Dort verbergen sich vielmals nette Boutiquen oder Bars. Viele Gebäude oder kleine Gassen sind voll mit den tollsten Streetart verziert. Die beiden Haupteinkaufsstraßen sind die Hay Street und Murray Street. Teilweise als Fußgängerzone kann man hier gut und gern ein wenig dem Treiben einer Großstadt zusehen. Wer davon eine runde Pause benötigt kann sich am kleinen Forrest Place an der alten Post ausruhen. Neben einem großen Wasserspiel sind ausreichen Sitzgelegenheiten zum entspannen vorhanden.
Arkaden und Fußgängerzonen
In Perth gibt es unzählige Arkaden. Einige davon sind wirklich sehenswert, andere gewöhnliche Konsumtempel wie überall auf der Welt. Eine der besonderen ist sicherlich mitten in der Fußgängerzone, der Hay Street. Die London Court Arcade. Ein Minenmogul hat die Arkade 1937 bauen lassen. Sie sollte den Eindruck einer alten Londoner Einkaufsstraße erwecken. Von der Hay Street ist der Eingang auch nicht zu übersehen. Ein großer Uhrenturm weist den Weg. Kaum ist man eingetreten fühlt man sich auch schon in eine andere Zeit versetzt.
Alles ist im altenglischen Stil gehalten und die Arkade beherbergt exklusive Schneider, tolle Cafés und Läden in denen man alles aus good old britain wie Tee und Gebäck bekommt. Besonders sind die beiden Uhren an den Zugängen. An der Hay Street reiten viertelstündlich Ritter aufeinander zu und am anderen Ende der London Court Arcade, an der St. georges Terrace ist St. Georg zu sehen wie er den Drachen tötet.
Wer sich lieber in eine ruhiger Ecke zurückziehen möchte, kann das an der Ecke Barrack- und Hay Street machen. Hier liegt die wunderbare Trinity Arcade. Ein Einkaufspassage aus früheren Zeiten. Hier findet man neben hochpreisigen Einkleidern auch nette Cafés. In dieser Arcade gefiel mir die entspannte Atmosphäre.
Sehenswerte Orte in Perth
Genau gegenüber steht das Rathaus, die Town Hall, aus dem Jahr 1870. Früher fand in der Town Hall der Markt statt. Nur zwei Häuser entfernt gibt es wieder etwas für Architektur begeisterte. Die „City Of Perth Library“ ist schon von außen durch ihre zylindrische. Holz verkleidete, Form ein Hingucker. Es lohnt sich auch ein Gang in die Bibliothek. Das Treppenhaus schlängelt sich an der Fassade entlang und gibt immer wieder Blicke nach außen und in das Innere frei. Besonders schön ist der Ausblick von der Dachterrasse. Hier kann man auch eine weile gemütlich verweilen.
Verlässt man die Bibliothek wieder und geht über die St. Georges Terrace kommt man am Obersten Gerichtshof West Australiens vorbei. Das älteste Gebäude der Stadt, der Old Court beherbergt ein kleines Justizmuseum. Wer gerne Opern hört, kann nebenan in der Perth Concert Hall einer Aufführung lauschen. Angeblich soll die Akustik in der Concert Hall eine der besten auf der Welt sein.
Rund um Elisabeth Quay
Wenn man nun durch die Stirling Gardens flaniert kommt man am Elisabeth Quay vorbei. Der Elisabeth Quay wurde erst 2015 fertig gestellt. Hier wurde eine neue künstliche Bucht mit 1,5 km Uferpromenade und einigen Restaurants und Bars geschaffen. Von hier aus fahren die Fähren den Swan River hinab bis an den Küstenstadtteil Fremantle und nach Rottnest Island. Auch ist hier unweit des zentralen Busbahnhofs eine weitere Haupthaltestelle für viele Linien eingerichtet worden. Von hier aus fährt auch der Hopp On – Hopp Off Bus los.
Als Höhepunkt des neu angelegten Hafenviertels wurde der 82,5 Meter hohe „Bell Tower“ oder auch „Swan Bell Tower“ erbaut. Der Aufmerksamkeit erregende Turm aus Glas und Beton beherbergt eines der größten Glockengeläute der Welt. Vor dem Turm steht ein 30 Meter hohes Segel aus Kupfer. Das Geläut besteht aus 16 Hauptglocken und 2 besonderen Klangglocken. Zwölf der Glocken stammt aus der St. Martin-in-the-Fields- Kirche am Trafalgar Square in London. Die anderen Glocken wurden extra für diesen Turm gegossen. Das Gebäude kostete 5,5 Millionen Dollar und soll als Zeichen für das neue Jahrtausend dienen.
Perth Mint
Auch zu Fuß im Zentrum ist die Perth Mint, die Münze Perth, zu erreichen. Sie ist neben der Münze Canberra die einzige noch prägende Anstalt in Australien. Schon seit Anfang der 1980er werden in der Perth Mint keine Kursmünzen mehr geprägt. Hier konzentriert man sich mehr auf Gedenkmünzen. Vor allem auf Goldbarren. 2011 wurde hier die größte Goldmünze der Welt hergestellt. Aug ihr ist ein rotes Riesenkänguru zu sehen und sie wiegt eine unglaubliche Tonne.
Man kann die Perth Mint besichtigen und als Höhepunkt einen Goldbarren in den Händen halten. Für 19 $ gibt es eine geführte Tour bei der man einiges über die Geschichte des Goldabbaus in Australien erfährt.
Tipps für Perth
- in Ruhe einen Kaffee trinken: Trinity Arcade, 604 Hay Street
- Klasse Fish & Chips und andere Köstlichkeiten aus dem Meer gibts im „Grand Lane Fish House, Grand Lane Ecke Murray Street
- Grand Lane – Fish House, Grand Lane frisch zubereiteter Fisch und selbstgemachten Pommfrites
- The Local Shack, 418 Murray Street, Gutes Frühstück und Mittagessen
Toastface Grillah, Wellington St & Barrack St, Perth, leckere Toasts - Petition Kitchen, State Buildings, Corner St Georges Tce & Barrack St, Perth, Frühstück und lokales Essen
Things to do outside Perth
Ein absolutes Muss ist der Besuch des Kings Park in Perth. Auch ihn kann man aus der Innenstadt zu Fuß erreichen. Linienbusse und auch der Hopp On-Hopp Off Bus fährt am Kings Park entlang. Ein Teil des Kings Park bildet der Botanische Garten.
Einmalige Sicht auf Perth und den Swan River bekommt man vom DNA Tower, dem Legacy Lookout oder dem State War Cenotaph. Kostenlose Führungen finden um 10 Uhr, 12 Uhr und 14 Uhr statt. Start ist direkt am Gallery Shop. Hier halten auch die Busse. Wer mit dem eigenen Auto in Perth unterwegs ist kann den Tourist Drive 200 fahren. Dies ist ein 7 km langer Rundkurs durch den Kings Park.
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Fremantle
Am Ende des Swan River liegt der charmante Teilort Fremantle. Ungefähr 30 Minuten vom Zentrum Perth entfernt. Der Ort ist im klassischen Kolonialstil erhalten und lädt zum erkunden ein. Fremantle ist nach Melbourne der zweitgrößte Hafen in Australien. Von hier starten die Fähren nach Rottnest Island. Wer mit dem Auto in Perth unterwegs ist, der sollte von dort auf die Insel reisen und sein Auto in Fremantle kostenlos parken.
WA Maritime Museum
Am Ende des Victoria Quay liegt das WA Maritime Museum. Hier erfährt man alles über die Maritime Geschichte West Australiens. Beeindruckend ist vor dem Eingang eine Kunstinstallation. Zwei Bronzefiguren, die ein junges Pärchen mit ihren Koffern darstellt, stehen vor einigen Mauern aus Bronzeplatten. Schaut man näher auf die Platten, sind darauf Daten mit Schiffen und deren Besatzungen sowie allen Schiffsgasten aufgeführt die hier am Hafen ankamen. Sie kamen aus Europa und erhofften sich auf dem neuen Kontinent eine Chance für ihre Zukunft.
Ein Gegenstück ist quasi das Deutsche Auswandererhaus in Bremerhaven, das die Geschichten der Auswanderer in die neue Welt nach Amerika oder Australien zeigt.
Tipp:
Idyllisch entspannen geht im Mosman Park. Er liegt direkt an der Childley Reserve am Ufer des Swan River. Hier kann man Grillen und hat ein einmaliges Plätzchen wo garantiert nicht viele Urlauber hin kommen.
Rottnest Island
Nur 19 Kilometer von Perth entfernt liegt Rottnest Island oder auch liebevoll einfach Rotto oder gar auch einfach nur RI genannt.
Vor rund 7000 Jahren gehörte die Insel noch zum Festland Australiens. Seit schätzungsweise 6500 Jahren wird Rottnest Island von den Nyungah-Aborigines besiedelt. Für sie heißt die Insel Wadjemup. Im 17. Jahrhundert wurde sie von den Holländern entdeckt. Weil die Nyungah-Aborigines auf der Insel hauptsächlich viele „Ratten“ herumlaufen sahen, nannten sie die Insel Rottnest Island – „Ratten Nest“. Allerdings sollte sich bald herausstellen, dass dies gar keine Ratten waren. Es waren eigentlich Kurzschwanzkängurus. Besser bekannt als Quokkas.
Auf die Insel kommt man mit dem Hubschrauber oder mit der Fähre. Diese fahren vom Elisabeth Quay in Perth, oder am Victoria Quay in Fremantle ab. Tickets sind erschwinglich und man sollte unbedingt mindestens eines der angebotenen Pakete buchen. Neben der Hin- und Rückfahrt kann man auch gleich noch ein Fahrrad oder auch komplette Schnorchelausrüstungen mieten. Alles bekommt man dann direkt am Anleger der Insel. Eigentlich wirklich praktisch. Man kann zwar auch Busrundtouren buchen, aber es reicht ein Fahrrad und eine Schnorchelausrüstung voll und ganz aus.
Die Insel ist außer ein paar Ausnahmen autofrei und bietet sich daher wirklich gut an um mit dem Fahrrad erkundet zu werden. Man kann auch auf der Insel übernachten. Dafür gibts in nahezu jeder Preisklasse etwas zu finden. Man sollte vermutlich nur nicht zu den Ferienzeiten der Australier auf die Insel. Dann wird sie sicherlich überlaufen sein wenn man allein die unzähligen Ferienbungalows sieht, die wie an einer Perlenkette eng auf eng in mehreren Straßen entlang stehen. Ansonsten kann die Insel auf über 60 Strände und kleine Buchten verweisen. Man sollte also immer einen schönen Platz finden. Wer lieber auf Nummer sicher gehen möchte, nimmt statt dem Rad doch lieber den Bayseeker Bus. Mit ihm kommt man aus dem Fahrradradius der meisten Besucher raus und kommt so zu etwas abgeschiedeneren Stränden und Surfrevieren.
Quokkas auf Rottnest Island
Vielen Australien-Urlaubern wird es vermutlich aber so wie mir gehen und sind hauptsächlich wegen den Quokkas auf der Insel. Diese kleine und niedliche Känguru Art gibt es nur an zwei Orten in Australien. Die größere Population ist auf Rotto zu finden. Ihren Siegeszug in die Herzen der Urlauber aus aller Welt hat das Quokka durch die Sozialen Medien und vor allem durch Instagram erlangt. Millionenfach sieht man dort Selfies mit dem scheinbar grinsenden Quokka. Ein Ranger hat mir erzählt das mittlerweile Reisende aus Asien und Amerika extra ein paar Tage nach Australien reisen nur um ein Selfie mit den Quokkas zu ergattern. Verrückte Welt!
Nature Reserve Rottnest Island
Die Tiere sind allerdings Wildtiere und geschützt. Die Quokkas stehen auf der Liste der gefährdeten Arten (IUCN). Man sollte sie keinesfalls füttern oder gar versuchen zu streicheln. Leider missachten das viele nur um ein spektakuläres Selfie zu machen. Wird man dabei erwischt wird es teuer!
Rottnest Island ist seit einiger Zeit als „A Class Nature Reserve“ ausgezeichnet und dient damit seltenen und spektakulären Pflanzen sowie unzähligen Meeres- und Landtieren als Schutzgebiet. Auch beim Thema Nachhaltigkeit versucht man mittlerweile einiges zu verbessern. So gibt es zum Beispiel den „Plastikfreien Juli“. In dieser zeit wird komplett auf Einwegverpackungen wie Einwegbecher verzichtet. Seit 2006 wird der Abfall auf der Insel vorsortiert und dann getrennt aufs Festland verbracht um dort aufbereitet werden zu können. Durch den Einsatz von Wind- und Solarenergie ist Rottnest Island auch der drittgrößte Energielieferant West Australiens.
Ich finde für Rottnest Island genügt ein Tagestrip völlig. Wer mit der erste Fähre raus fährt und mit der letzten zurück kommt, hat genügend Zeit sich ein wenig die Insel und deren Tiere anzuschauen. Eine Übernachtung auf der Insel würde ich mir sparen und diese lieber für Perth oder dumm herum ausgeben.
– Australien ist schön, aber Heimat ist auch sehr schön!
– 10 Tage mit dem Camper durch Tasmanien. Under Down Under.
– Melbourne – Die Kulturperle Australiens
– Traumstraßen – Die Great Ocean Road, Australien
– Südaustralien: Adelaide und Kangaroo Island
– Barossa Valley – Hier kommen Australiens beste Weine her
– Nullarbor Plain – In drei Tagen durch Australiens Kalkwüste
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– Vom Wave Rock bis zum Cape Leeuwin
– Westaustralien und die Margaret River Region
– Coral Coast – Pinnacle Desert und andere Sehenswürdigkeiten
– Entdecke Perth und Rottnest Island!
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Als zertifizierter Aussie Specialist und mehrmaliger Australienreisender kann ich Dir sicherlich viele nützliche Informationen, Tipps und Anregungen mit auf Deine Reise geben
2 Kommentare
ich habe deine bilder gesehen und die sind wunderschön.–ebenso deine kommentare.da ich einen bruder in freemantle hatte,
war ich schon 6 mal dort,jedesmal mehr als 4wochenmeine letzte reise war2016 von sydney-bis perth eine andere reise von perth nach shark bay (Delphine )
eine andere reise ging v.perth zum uluru-alice springs -adelaide-melbourne
ich könnte jeden tag losfliegen
gruß jürgen
G´Day Jürgen!
Herzlichen Dank für Deine Zeilen. Ich kann Dich gut verstehen, ich würde am liebsten auch jederzeit rüber fliegen. Aber zum Glück geht das nicht, sonst wäre es vermutlich auch nichts so besonderes mehr.
Gruß André