Die Stadt in Mitteldeutschland war mir bisher vom Namen bekannt. Nun hab ich sie besucht und mir gefiel sie.
Meine Sommerreisen brachten mich vergangenes Jahr unter anderem nach Thüringen. Jena, eigentlich nur ein Ausgangspunkt für eine Recherchereise, hat mich dabei positiv überrascht. Ich bin zwar schon das ein oder andere Mal an ihr mit dem Zug vorbei gefahren, doch Zeit genommen mir die Stadt anzusehen hatte ich mir bisher noch nicht.
Anreise
Auto: Autobahnen A9 Rostock-München oder A4 Dresden-Eisenach-Frankfurt/Main
Bahn: Mit der Bahn kommt man aus den Richtungen Fulda, Berlin und München jeweils mit dem ICE nach Erfurt; dort gehts weiter mit dem RE nach Jena.
Jena ist die zweitgrößte Stadt Thüringens und liegt im mittleren Saaletal. Die beiden größten und bekanntesten Unternehmen dürften der Glashersteller Schott und das Optik-Unternehmen Carl Zeiss Jena sein.
Jena WOLF Wurstspezialitäten GmbH, Daimler-Benz-Straße 2, 07751 Jena-Sulza
KAHLA/Thüringen Porzellan GmbH, Christian-Eckardt-Straße 38, 07768 Kahla
Griesson – DeBeukelaer FACTORY OUTLET, Im Camisch 1, 07768 Kahla
Stadtbummel durch Jena


Auch die durchaus interessante Geschichte der Stadt ist immer wieder präsent. Schön ist beispielsweise das erhaltene Ensemble von Stadtmauer, Johannistor und Pulverturm. Es zeugt noch heute von der 2 Kilometer langen mittelalterlichen Stadtbefestigung.


Die Friedrich-Schiller-Universität Jena ist in der ganzen Innenstadt verteilt. Wer Zeit und Lust auf Architektur hat, sollte sich das ein oder andere Gebäude unbedingt einmal von innen anschauen. Auch bekannte Persönlichkeiten haben hier die Lehre der Wissenschaft begleitet. So entdeckte 1784 Johann Wolfgang von Goethe den in Deutschland bis dahin unbekannten Zwischenkieferknochen des Menschen. Es sollte sich später erst herausstellen, dass dieser in anderen Ländern schon gefunden worden war. Das Labor, indem Goethe dies mit einem Kollegen fand befand sich im sogenannten Anatomieturm.

In Jena wurde 1815 die Urburschenschaft ins Leben gerufen. Die Farben ihrer Vereinigung sollte später einmal die Nationalfarben Deutschlands werden.
Schwarz-Rot–Gold.

Damals war Baugrund innerhalb Jenas Stadtmauer rar. Daher beschloss man beim Bau der Kirche unterhalb dem Hochchor für die Zisterzienser-Nonnen eine Prozessionskavate, eine Unterführung, zu realisieren. Dieses Kuriosum ist als “Ara” (lat.: Altar) in Verbindung mit den “Sieben Wundern von Jena” bekannt. „Ara, caput, draco, mons, pons, vulpecula turris, Weigeliana domus, septem miracula Jenae.” 5 davon sind heute noch zu sehen. Eines davon ist diese Altarunterführung.

Jena bekam 2016 den Ehrentitel „Reformationsstadt Europas“. Etwas wunderlich wie ich finde. Martin Luther war zwar immer mal wieder in Jena und predigte auch in der Stadtkirche beziehungsweise diskutierte gerne im “Bären” mit Studenten. Das wars aber auch schon.
Das sich die gegossene Grabplatte Martin Luthers hier befindet ist eher Zufall und den damaligen Wirren der Schlacht bei Mühlberg (24. April 1547) zuzuschreiben. Hier wurde der Kurfürst in Gefangenschaft genommen, der das große Grab Luthers realisieren wollte. Es sollte nie dazu kommen und die Bronzeplatte verblieb in Jena.
Klar macht so viel Geschichte und Stadtspaziergang auch hungrig. Da Jena eine Studentenstadt ist, gibt es natürlich auch zahlreiche Kneipen, Bistros und Restaurants. Eine der besten Anlaufstellen ist das kleine, aber feine Kneipenvirtel rund um die Wagnergasse und Bachstraße. Ein paar Empfehlungen habe ich in der Kürze der Zeit herausfinden und testen können.
- Kaffeehaus Gräfe, Johannispl. 8
Hier gibts ofenfrische Thüringer Blechkuchen, das aus regionalen Zutaten hergestellte „Holzlandbrot“, oder auch das Urkornbrot mit alten Urgetreidesorten wie Einkorn, Emmer und Waldstaudenroggen. - Biebereis, Wagnergasse
Felix Bieber aus Weimar kreiert seit einigen Jahren erfolgreich tolle Eisvariationen. Dabei wird auf gute Zutaten wie Bio-Sahne, oder fair gehandelte dunkle Schokolade Wert gelegt. - Pavillon „Fritz-Mitte“, Johannisplatz 21
Hier gibts knusprige Fritten und eine wirklich gute Currywurst - Kaffeerösterei Markt 11, Markt 11
Hier gibt es kaffee aus der eigenen Rösterei. Schön um nachmittags draußen auf dem Marktplatz einen Kaffee zu schlürfen oder Morgens zu Frühstücken.

Wer einen Sommertag einfach gemütlich im Grünen verbringen möchte und bei guter Musik und netten Leuten beisammen sein möchte, der sollte sich unbedingt ins Schillergässchen 2b zu “Daheme im Garten” aufmachen. Hier gibts erfrischende Getränke und kleine Snacks in einem wunderschönen Gartengrundstück mit Liegestühlen und co.

Jena und sein Umland ist durch seine Geografie optimal zum Wandern geeignet. Ein kleiner Ausflug von der City zum Landgrafen wird mit einer tollen Aussicht über Jena belohnt. Leider kann man auf den 30 Meter hohen Funkturm von 1971 nicht mehr hinauf. Dafür kann man aber im Restaurant Landgrafen bestens einkehren. Vor allem die Terrasse bietet einen genialen Blick in die Stadt. Wem das zu wenig ist, der kann auch den Qualitätswanderweg „SaaleHorizontale“ erwandern.
ibis Jena City, Teichgraben 1 | Praktisch, preiswert und zentral
