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Die Schwäbische Alb erwandern

Zwischen Stuttgart und dem Bodensee liegt die Schwäbische Alb. Ein echtes Wanderparadies.

Über die Schwäbische Alb

Klar kenne ich die Schwäbische Alb. Oft genug habe ich schon die tolle Landschaft auf dem Weg zum Bodensee mit dem Cabrio genossen.  Ansonsten verbinde ich mit der Alb das Outletcenter Metzingen, Autobahnstau auf dem Albaufstieg und eben viel Landschaft. Als Kind waren wir öfters mal dort und haben uns die unzähligen Höhlen und tollen Schlösser und Klöster angeschaut. Doch zuletzt habe ich diese Gegend eigentlich total aus dem Fokus verloren. Ich habe auch das Gefühl  das ich da nicht der Einzige bin. Man überlegt sich vor jedem Urlaub oder gar vor manch Wochenende wohin man denn fahren könnte. Macht große Pläne. Fliegt womöglich stundenlang irgendwohin um vermeintlich entspannen zu können. Dabei wäre die eigentlich ersehnte Erholung doch so viel näher!
Tatsächlich ist beispielsweise die Schwäbische Alb von Stuttgart gerade mal eine gute Autostunde entfernt. Aber auch mit dem Zug ist die Schwäbische Alb absolut gut und vor allem entspannt zu erreichen. Und die Schwäbische Alb hat viel zu bieten!

“Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen.”

Johann Wolfgang von Goethe

Ich habe mir mal für diesen Artikel ein Wochenende lang etwas die Wanderwege dort erschnuppert.
Der Ein oder Andere, der mich kennt wird nun vermutlich sagen „Was, der André geht wandern?“ Ja genau! Wandern ist längst  zum Trendsport geworden.
Wandern für Jung und Alt ist daher heute für die Touristiker auch auf der Schwäbischen Alb enorm wichtig. Der wichtigste Partner dabei ist der Schwäbische Albverein. Mit seiner über 125 jährigen Geschichte hat er bis heute ein rund 23.000 Kilometer großes Wanderwegenetz auf der Schwäbischen Alb angelegt und pflegt diese durch seine ehrenamtlichen Mitglieder.

Das Wegenetz wurde schon immer ziemlich gut ausgeschildert. Hier und da bekommen heute allerdings einige Teilstücke zusätzlich besser vermarktbare Namen. Viele Urlauber können einfachmehr mit Albsteig anfangen als mit dem eigentlichen Wanderwegbezeichnung HW1. Zusätzlich sind in der jüngeren Vergangenheit zu den großen Wanderrouten auch kleine Rundkurse ausgeschildert worden die teils auf den großen Hauptwegen entlang gehen, aber auch an einem halben- oder einem Tag locker zu gehen sind.

1. Tag – Whisky, Burg und wunderbare Natur

Mit dem Bus sind wir von Stuttgart auf die Schwäbische Alb nach Owen Teck gefahren. Dort stand das Kennenlernen des „Schwäbischen Whisky Walks“ an. Nirgendwo anders außer in Irland gibt es drei Destillen so eng beieinander. Seit 2012 bieten die drei Destillen eine kleine Themenwanderung, den „Schwäbischen Whisky Walk“ an. Mit Erfolg!

Das Abendliche wandern auf der Alb ist wirklich etwas ganz spezielles. Die klare Luft und die wunderbar duftende Landschaft mit ihren bunten Pflanzen lassen einem ganz schnell den Alltag vergessen. So sind wir auch im Nu auf der Hohen Neuffen angelangt. Gerade richtig um dort den Sonnenuntergang über der Schwäbischen Alb genießen zu können.

Auf der Burg Hohen Neuffen wurde übrigens durch ein Treffen der drei Länder Baden, Württemberg-Hohenzollern und Württemberg-Baden der erste Schritt in ein gemeinsames Bundesland Baden-Württemberg (1952) gemacht.
Noch bevor es ganz dunkel wurde ging es dann schnell wieder zum Fuß der Burgruine von wo wir mit dem Bus zu unserem Hotel, dem Biosphärenhotel Graf Eberhard, nach Bad Urach gebracht wurden.

2. Tag – HW1, Tobel und Schloss Lichtenstein

Unser Bus brachte uns nach Lichtenstein-Traifelsberg, oder eher gesagt wieder auf einen der vielen Wanderparkplätze auf der Schwäbischen Alb. Hier treffen wir auf ein Stück des HW1 (Hauptwanderweg 1), oder Albsteig, wie er heute auch gerne genannt wird. Auf diesem rund 5 Kilometer langen Stückes haben wir die Tour „Rund um den Tobelkapf“ kennen lernen können. Diese Tour geht durch die typische Schwäbische-Alb Landschaft. Vorbei an kleinen und großen und alten Wachholdersträuchern, Karst-Dolinen und viel wunderschöner, unberührter Natur.

Die Tour „Rund um den Tobelkapf“ ist ein Angebot das sich vor allem an junge Familien wendet. Das Konzept hier ist eher von der klassischen Beschilderung weg zu gehen und dafür den Wanderern ein Tourenheft zu geben in dem die Route anhand landschaftlicher Merkmale beschrieben wird. Optimal also für Kinder. Die können so prima beschäftigt werden indem sie die nächsten Wegpunkte anhand der Beschreibung suchen können. Die Grundidee kommt hierbei übrigens von einigen US-Nationalparks die diese selbst geführten Touren schon lange im Angebot haben.
Bei der Wanderung mitten durchs Biosphärengebiet bemerkt man auch schnell den Unterschied zu einem Nationalpark. Wird im Nationalpark alles sich selbst überlassen wird im Biosphärengebiet weiterhin noch gewirtschaftet. Allerdings auch eingeschränkt, so dass hier ein gutes Gleichgewicht herrschen kann.

Wenn man so wandert sind auch die etwa 5 Kilometer schnell zurückgelegt. Am Ende dieser Wanderung wartete dann auch schon wieder unser Bus.  Dieser brachte uns dann ins kleine Örtchen Lichtenstein-Honau. Dort besichtigten wir zuerst den bekannten Forellenhof Rössle und  bekamen einen kleinen Einblick über die Fischzucht, bevor wir dann selbst im Restaurant leckeren Fisch bekamen.



Ganz in der Nähe ist das bekannte Schloss Lichtenstein. Es sieht irgendwie wie eine kleine Ausgabe des Schloss Schwanstein aus. Ein Besuch lohnt sich durchaus. Am Fuß des Schlosses gibt’s einen Biergarten und einen Hochseilgarten.

Unser Ziel war natürlich wieder, wie könnte es anders sein, ein Wanderparkplatz. Unser gut 5 Kilometer Lange Wanderung führte uns dabei auf Naturwegen direkt an der Traufkante der Schwäbischen Alb entlang. Auf dem Weg entlang gibt es immer wieder faszinierende Aussichtspunkte. So zum Beispiel der Aussichtspunkt Gießstein. Von dort hat man einen grandiosen Blick ins unten verlaufende Echaztal. Wer möchte kann hier auf Bänken einfach etwas entspannen und die Sicht genießen. Die Traufkante heißt übrigens nicht umsonst so. Gerade an diesem Aussichtspunkt kann man dies feststellen. Dort geht es einfach plötzlich steil runter ins Tal. Und nein, ein Geländer sucht man hier vergebens.

Am Ende dieser tollen Wanderstrecke kamen wir dann zur Nebelhöhle. Sie ist eine der größten Tropfsteinhöhlen auf der Schwäbischen Alb. Ein Spielplatz und ein Biergarten laden zum verweilen ein. Oder man steigt eben hinab in die Nebelhöhle und lässt sich von Stalaktiten und co verzaubern. Aber Achtung! Auch wenn man im Sommer und durchs Wandern gut aufgewärmt ist sollte man für diesen Besuch doch einen Pullover oder eine Jacke dabei haben. Dort unten sind konstant etwa 8°C.

Wie dieser Tag endete kann man sich ja nun fast schon denken. Genau. Der Bus wartete schon und fuhr uns nach Bad Urach in unser Hotel zurück. Über eine Abendgestaltung muß man sich beim Wandern gar nicht so viel Sorgen machen. Irgendwie sind alle zufrieden und vor allem müde.

3. Tag – Wasserfallsteig, Naturpfad und Streuobstwiesen

Nach einem guten Frühstück ging es an diesem Tag, nein nicht mit dem Bus, zu Fuß auf den Premiumweg „Wasserfallsteig“.  Dieser ist einer von fünf ganz neu ausgeschilderten Wanderwegen rund um Bad Urach. Und dieser Weg hat es wahrlich in sich. Läuft man zuerst gemütlich das kleine Maisental entlang wird einem kurz darauf klar warum es „Wasserfallsteig“ heißt. Dieser Steig geht in Serpentinen hinauf. Zum verschnaufen bleibt aber immer wieder genug Zeit. Denn man wandert direkt am Bad Uracher Wasserfall entlang hinauf zur Wasserfall-Hochwiese.

Hat man sich dort etwas Luft verschafft geht’s aber noch weiter. Die Wege werden enger, geschlungener und vor allem steiler. Zwar kommt man im Wald nicht durch die Sonne zum schwitzen, aber der Weg selbst beschert einem genug Schweiß bis man am Ende auf der Hochebene angekommen ist. Man wird aber sofort wieder für den anstrengenden Aufstieg mit einer wunderbaren Landschaft belohnt. Weite, blühende Wiesen und wieder ein toller Naturpfad entlang der Alb-Abbruchkante. So geht’s weiter bis wir aufs Vorwerk Fohlenhof treffen. Dies gehört zum Landgestüt Marbach und beheimatet, wie der Name schon sagt, die Fohlen des Gestütes. Hier kann man sich am Brunnen erfrischen und kann denn ein oder anderen Blick in das Gestüt werfen.

Weiter geht’s dann etwas entspannter. Nun beginnt nämlich der Abstieg. Auch der abstieg erfolgt wieder angenehm im Wald über kleine, verschlungene Wege. Unterwegs trifft man noch auf den Gütersteiner Wasserfall. Dieser wurde um die Jahrhundertwende etwas „verbessert“. So wurde ein Becken und diverse Wasserläufe künstlich angelegt um das Schauspiel Wasserfall besser zelebrieren zu können.
Der Abstieg durch den Wald mündet dann mitten auf einer, für die Schwäbische Alb typische, Streuobstwiese. So wandert man noch etwas entlang bevor man langsam wieder nach Bad Urach hinein kommt. Dieser kleine Ausflug sind etwa 9 Kilometer zu laufen und macht sehr viel Spaß.

Tja, und schon war Sonntag Nachmittag und Zeit für uns die Heimreise anzutreten. Im Bus zurück nach Stuttgart saßen dann Journalisten und Blogger die eins gemeinsam hatten: Sie waren glücklich, zufrieden und vor allem fertig. Entsprechend war es eine ruhige Heimreise.

Nach dem Wandern ist vor dem Wandern

Ich habe für mich das Wandern entdeckt. Man sieht so die Landschaft noch einmal mit ganz anderen Augen. Man ist zwar am Ende des Tages wirklich müde, aber nicht vor Streß, sondern vor positiver Anstrengung. Am Endes des Tages geht man mit einem Lächeln ins Bett und freut sich auf den nächsten Tag.
Die Schwäbische Alb möchte ich daher wirklich jedem dringlichst ans Herz legen!
Sucht euch ein Stück heraus und versucht es selbst. Die Strecke und das Tempo gebt ihr euch selbst vor. Eine optimale Möglichkeit mal etwas vom stressigen Alltag herunter zu kommen. Vielleicht ist deshalb auch die Mobilnetz-Versorgung auf der Schwäbischen Alb durchgehend bescheiden?! Wer weiß.

In diesem Sinne!
Ade

Schwäbische Alb Tourismus
Biosphärengebiet Schwäbische Alb
Schwäbischer Albverein

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3 Kommentare

Nicole Y. Jodeleit 24. August 2015 at 16:54

Ich sage ja, ich wohne jetzt da, wo andere Urlaub machen … allerdings bin ich erst hierher gezogen, also ganz neu.
Da wo Ihr wart, war ich noch nicht. Und da wo ich wohne, warst du noch nicht. Es gibt noch viel zu entdecken … der Zollernalbkreis (meine neue Heimat, nahe Hechingen und Burg Hohenzollern) ist ebenso schön.
Ich bike aber lieber … :-) Oder fahre – ganz im Sinne meines Blogs – mit dem Cabrio durch die schöne Landschaft auf verschlungenen spannenden Landstraßen.
Im Winter kann man hier auch Skifahren. Vielleicht schaust du dir das ja auch mal an. Ich bin auf meinen ersten Winter hier schon gespannt!

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Andre 24. August 2015 at 17:59

Hallo Nicole!
Die Hohenzollern und die Umgebung muss ich mir unbedingt bald mal mit dem Cabrio anschauen!
Da hst wirklich recht. Wir haben echt tolle Flecken hier im Ländle.

André

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Andreas 18. August 2014 at 22:41

Hallo Andre,

du bist weit gereister Blogger und entdeckst deine Heimat neu. Das finde ich gut. Mir ging es ähnlich. Erst nach vielen Reisen ins Ausland lernte ich meine Heimat wieder mit anderen Augen zu sehen und zu schätzen. Das Biosphärengebiet Schwäbische Alb ist riesengroß und zu Fuß kannst du diese Landschaft am besten erleben.

Andreas

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