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Hannover als Reiseziel für ein Wochenende? Ich hab mir das mal angeschaut.
Tja, also ehrlich gesagt kannte ich Hannover bisher nur aus den Hochzeiten der CeBit vor 20 Jahren und als Umsteigebahnhof auf meinen Reisen nach Bremen und co. Als Reiseziel ist mir Hannover aber bisher noch nicht wirklich eingefallen. „Warum eigentlich nicht?“ hab ich mich gefragt und hab mich im vergangenen Sommer auf den Weg in die Landeshauptstadt Niedersachsen gemacht.
Anreise nach Hannover
Hannover liegt praktisch an der ICE-Strecke vom Süden in den Norden und ist aus Stuttgart in rund 4,5 Stunden zu erreichen. Vielleicht lag da das Problem, dass ich bisher nie hier mal für ein Wochenende mein Zelt aufgeschlagen habe. Noch eine kurzweilige Stunde länger im ICE und ich bin in Berlin. Dieses Mal bin ich aber in Hannover ausgestiegen. Nicht nur um umzusteigen, sondern um mir tatsächlich Hannover ein ganzes Wochenende mal etwas genauer anzuschauen und kennen zu lernen.
Hannover als Reiseziel
Bei meiner Vorrecherche bin ich auf zwei etwa gleichgroße Gruppen gestoßen: Jene, de Hannover für extrem langweilig halten und jene, die Hannover echt mögen. Ich glaub, so geht es vielen mit einigen Städten in Deutschland. Hannover gehört auch zu den Städten, die im zweiten Weltkrieg zerbombt wurden und viel ihrer gewachsenen Identität dadurch verloren haben. Gewachsene Strukturen sind nicht mehr deutlich im Städtebau der Nachkriegszeit berücksichtigt worden. Ebenso wie ein Städtebauliches Gesamtkonzept damals wie heute zu fehlen scheint. Hannover wirkt daher wie eine kühle, große Einkaufsstadt. Die Haupteinkaufsstraßen sind genauso beliebig wie in vielen Städten. Überall der gleich langweilige Einheits-Marken-Brei. Es macht keinen Unterschied ob ich in der Einkaufsstraße Hannover, Stuttgart oder Frankfurt stehe. Aber ich war ja auch nicht zum Einkaufen hier und hab deshalb mal nach den schönen Ecken der Stadt gesucht.
Hannover entdecken
Um ein Gefühl für Hannover vor der Zerstörung zu bekommen lohnt sich der Besuch des Altstadtviertels rund um die Marktkirche. In den fünfziger Jahren hat man hier rund 40 erhaltenswerte Gebäude aus der Vorkriegszeit aus der ganzen Stadt zusammengetragen und als historisches Viertel wieder aufgebaut. In der Tat ist das Bummeln in dieser Ecke Hannovers wirklich schön. Kleine Läden mischen sich hier mit netten Kneipen und Restaurants.


Ein Steinwurf davon entfernt liegt die eher unspektakulär wirkende Markthalle Hannover. Sie wird gerne auch der „Bauch von Hannover“ genannt. Ein typischer Zweckbau aus den Fünfzigern. Nicht schön, aber lecker! Hier findet man viele frische Waren von Fisch, über Fleisch bis zum Käse. Dazwischen gibt es viele Stände, die leckere Köstlichkeiten zubereiten.Was mir sehr gefiel waren die Preise. In der Markthalle kann man prima für kleines Geld zu Mittag essen.





Hannover ist Grün
Hinter dem Neuen Rathaus geht es dann vorbei am Niedersächsischen Landesmuseum und dem Sprengel Museum zum Maschsee. Der Maschsee wurde von den Nazis Mitte der 30iger Jahren im Leinemasch erbaut und dient heute der Naherholung. Hier gibt es Wassersportvereine, Restaurants und Spazierwege im Grünen. Eines der jährlichen Höhepunkte ist das Maschseefest im August.
Wem der Maschsee zur Naherholung nicht reicht, der steigt in die Stadtbahn und fährt zu den Herrenhäuser Gärten hinaus. Vom Hauptbahnhof kommt man mit den Stadtbahnlinien 1, 2, 3, 7, 8 direkt zum Herrenhäuser Schloss und den Gärten. Bei schlechtem Wetter ist eine Schlossbesichtigung sicher spannend, aber bei schönem Wetter würde ich lieber empfehlen in die Herrenhäuser Gärten zu gehen. Beides kostet leider gesonderte Eintritte.

Auf dem Weg zu den Herrenhäuser Gärten liegt noch direkt an der Stadtbahnlinie das Welfenschloss. Es wurde Mitte des 19.Jahrhundert als neuer Sitz der Welfen erbaut. Als solches wurde es dann aber niemals gebracht, da die Herrschaft der Welfen während der Bauzeit ihr Ende fand. Nach kurzem Leerstand zog dann die Gottfried Wilhelm Leibniz Universität dort ein. Ein Besuch lohnt nicht sonderlich.
Für mich Baden-Württemberger war die nebenan stehende Technische Informationsbiblothek viel interessanter. Sie ähnelt äußerlich dem Landtag Baden-Württemberg in Stuttgart extrem und kann als Zwilling durchgehen.
Mein Fazit
Nach meinem Besuch kann ich ein Wochenendtrip Hannover tatsächlich empfehlen. Ich hätte nicht gedacht, dass Hannover nicht nur interessant ist, sondern auch wirklich schöne Ecken und tolle Veranstaltungen zu bieten hat. Also warum nicht auch mal nach Hannover?!
Meine Recherchereise wurde von der
Hannover Marketing und Tourismus GmbH (HMTG)
unterstützt. Herzlichen Dank!
Danke für den schönen Bericht und Bilder von meiner Heimatstadt Hannover. Ich wohne schon seit 1966 in der USA und bin schon länger nicht in Deutschland gewesen. Ich habe noch Familie in Deutschland und bekomme ab und zu mal Bilder und die sind schön., aber ihre Berichte geben mir soviel mehr von ganz Deutschland.
Nochmals, danke für die Mühe. Wirklich unbezahlbar!
Hallo Johanna!
Herzlichen dank für ihr Lob!
Darüber freue ich mich sehr und hoffe Ihnen noch viele schöne Berichte und Bilder liefern zu können.
Gruß aus Stuttgart
André