Eine der weltbekannten Küstenstraßen beginnt kurz hinter Melbourne. Die Great Ocean Road.
Die Great Ocean Road

Wer zwar in Melbourne seine Australien Reise beginnt und beendet, aber eigentlich die Ostküste als Ziel hat, der sollte sich trotzdem überlegen die Great Ocean Road zu machen. Entweder man mietet sich in Melbourne für relativ wenig Geld für ein oder zwei Tage einen Mietwagen wie es oftmals die Asiaten machen, oder bucht eine Tagestour mit einem der Tour-Anbieter Melbournes. Eine Tagestour im klimatisierten Reisebus kostet rund 110$.
Am beeindruckendsten ist die Great Ocean Road wenn man sie von Ost nach West fährt. Da man in Australien ja links fährt ist man so immer sehr nah am Wasser, bzw. an den Klippen unterwegs und bekommt so einen intensiveren Eindruck dieser Traumstraße.


Unterwegs kommt man am schönen Bade- und Urlaubsort Lorne vorbei. In den Sommermonaten ist hier jeder Platz am Strand belegt. In der Nebensaison ist es dagegen ziemlich entspannt. Lediglich die großen Tourbusse aus Melbourne werfen immer wieder Menschenmassen aus. Aber nach 30 bis 60 Minuten werden diese wieder eingesammelt und deren Tagestour geht weiter.
In Lorne lohnt sich auch ein kleiner Abstecher zu den Eskine Falls. In 10 Minuten ist man von Lorne bei den Wasserfällen. Man kommt von einem Parkplatz bequem über einen gut ausgebauten Weg durch den Wald bis hinunter an den Wasserfall. Ich fand es eine schöne Abwechslung von der Küste.
Weiter geht es nach Apollo Bay. Hier ist der Strand besonders familienfreundlich und lädt zum verweilen ein. Die Gegend ist auch als Shipwreck Coast bekannt. Da die Bass Strait zwischen dem Australischen Festland und Tasmanien hier sehr rau ist, sind in diesem Küstenabschnitt mehr als 700 Schiffe gegen Klippen und Felsen geprallt und gesunken.
Hier an der Apollo Bay beginnt auch der Great Otway National Park. Unter anderem kann man hier mit der Otway Fly Zipline 30 Meter über dem Waldboden entlang sausen oder wer etwas mehr von der Natur sehen möchte kann den 600 Meter langen Otway Fly Treetop Walk machen und den Wald von den Baumwipfeln aus entdecken. Wem das noch nicht genug ist, der kann sich ab hier 104 Kilometer zu Fuß über den Great Ocean Walk zu den 12 Aposteln vor arbeiten.
Auf dem weiteren Weg sollte man unbedingt einen 14 Kilometer Abstecher zum Cape Otway Lighthouse machen. Hier ist man am westlichsten Zipfel Australiens. Der Leuchtturm ist der älteste Leuchtturm im ganzen Land. Seit 1848 weist sein in 90 Metern Höhe sitzendes Drehlicht Schiffen den Weg. Hier kommen alle Schiffe vorbei die von Europa Richtung Melbourne unterwegs sind. Übrigens kann hier, wer rechtzeitig bucht, auch in drei zum Leuchtturm gehören Häusern übernachten.
Die nächsten 100 Kilometer verläuft die Great Ocean Road nicht an der Küste, sondern mitten durch den Great Otway National Park. Erst kurz vor dem nächsten Höhepunkt, den Gibson Steps, führt die Great Ocean Road wieder an der Küste entlang. Hier führt eine Treppe 70 Stufen hinab an den Strand. Bei gutem Wetter sollte man das einfach machen.


Bevor man die letzten beiden Höhepunkte an der Great Ocean Road abfährt, lohnt sich bei Port Campbell ein Abstecher ins Hinterland. Nur 15 Minuten landeinwärts kommt das kleine Städtchen Timboon. Eigentlich nichts Besonderes. Es gibt einen Supermarkt aber vor allem die Timboon Railway Shed Distillery. Hier wird unter anderem Whisky gebrannt und verkauft. Aber auch andere lokale Erzeugnisse gibt es dort zu kaufen oder im angeschlossenen Restaurant gleich zum probieren. Den Whisky gibt es in zwei Varianten. Ein angenehm weicher und ein leicht rauchiger Whisky. Kein Highlight, aber doch ein nettes Mitbringsel und besser als jedes alberne Souvenir.
Fährt man nun wieder zurück an die Küste kommt man zur bekannten London Bridge. Auch ihre Tage dürften angezählt sein. Sie war eigentlich ein Teil einer doppelbogigen Brücke. Der erste Bogen stürzte 1990 ein. Es wird erzählt, dass dies am helllichten Tag passierte und es zum Glück keine verletzten Besucher gab. Jedoch zwei Besucher standen nach dem Zusammenbruch des ersten Bogens etwas hilflos auf der London Bridge.
Kurz vor Warrnambool, in Allansford endet die Great Ocean Road (B100) und stößt wieder auf den Princess Highway A1 die weiter nach Portland führt.
Am Logans Beach in Warrnambool können Walfans mit etwas Glück zwischen Mai und September beobachten, wie Südkaper Wale in einer Bucht nahe der Küste kalben.
Mir haben die Tage entlang der Great Ocean Road gefallen. Der Hype um diese Straße ist aber meines Erachtens viel größer als sie spektakulär ist. Tatsächlich habe ich im Westen noch tollere Küstenstraßen gesehen und auch in Europa gibt es durchaus ähnlich spektakuläre Küstenstraßen.
Auf dieser Strecke hatte ich immer wieder geplante Buschfeuer gesehen. Schon etwas komisch wenn man Abends schlafen geht und weiß das ein paar Kilometer weiter ein Wald brennt. Vor allem als ich Nachts aufstehen und zur Toilette musste erschrak ich das erste Mal heftig als ich voll im Nebel Stand. Aber für die Australier ist das ganz normal und eine reine Vorsichtsmaßnahme um einen wirklichen Waldbrand zu vermeiden.
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WOW, du hattest ja Prachtswetter entlang der Great Ocean Road. Wir hatten bisher immer etwas durchzogenes Wetter mit Regenschauern und Wolken. Mussten dann immer die schöneren Momente abwarten um zu fotografieren. Tolle Bilder und geniale Stopps entlang dieser traumhaften Küstenlandschaft.
Sonnige Grüsse aus Down Under, Marcel