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Grindelwald Ausflug zum First – Natur und Adrenalin pur

Das “Tor zur Jungfrau Region” wird Grindelwald gerne genannt. Das touristische Ort in den Berner Alpen zieht im Winter Skifahrer an und ist im Sommer zum Wandern sehr beliebt.

Die Ortschaft Grindelwald

Grindelwald ist eine Ortschaft, die durch den Tourismus Gäste aus der ganzen Welt zu Gast hat. Entsprechend bietet Grindelwald ein breites Angebot an Aktivitäten über das gesamte Jahr hinweg für ihre Gäste an. Hallenbad, Eishalle, indoor Seilpark oder das Grindelwald Museum laden auch bei schlechterem Wetter zum aktiv werden ein. Auch sonst ist in dem doch relativ beschaulichen Dorf einiges los. Auf den Straßen oder Hotels kann man Sprachen aus aller Welt hören. Das ist auch kein Wunder, denn das Eiger- und Gletscherdorf Grindelwald wird in der Bergsteiger-Community unter anderem als Basisquartier für die Besteigung der legendären Eiger-Nordwand genutzt. 

Für Bergsteiger ist die die etwa 1650 Meter hohe Eiger-Nordwand wegen ihrer Steinschläge, Lawinen und Wetterstürze extrem gefährlich. Tatsächlich wurde die Eiger-Nordwand am 24. Juli 1938 zum ersten Mal erfolgreich bestiegen.

In Grindelwald kann man in den Sommermonaten neben Wandern zum Beispiel auch  Gleitschirmflüge, Canyon-Jumping oder River Rafting machen. Aber vor allem ist man eben in Grindelwald wegen den Bergen zu Gast. Wer nicht gerade die Eiger-Nordwand besteigen möchte, der kann ganz bequem die Berge erklimmen. Entweder man nutzt einen der unzähligen Wanderwege in die Berge, oder man nutzt die bequeme Art der Bahnen. Ab Grindelwald gibt es die Luftseilbahn Grindelwald-Pfingstegg, die 2019 frisch renovierte Gondelbahn Grindelwald-Männlichen, oder auch die 2020 neu gebaute 3S-Bahn Eiger Express.

Hier ein paar Zahlen:

  • 1050 m.ü.M
  • 44 Bergbahnen und Skilifte
  • 214 km Skipisten
  • 50 km Schlittenpisten/-wege
  • 300 km Sommerwander- und Trailrunningwege
  • 70 km Winterwanderwege
  • 160 km Mountainbike-Trails

Wandern auf dem First

Gerade der Bergrücken First ist ein beliebtes Ausflugsziel in der Region. Vom oberen Dorfzentrum Grindelwald schwebt man entspannt mit der Firstbahn in drei Abschnitten und rund 25 Minuten auf den First. Die Fahrt in den modernen sechser Gondeln ist schon selbst ein kleines Erlebnis. Man schwebt gemütlich 1104 Meter den Berg hinauf. Hinweg über Bäume und Wiesen mit Weidekühen.

Ist man dann auf dem First angekommen, befindet man sich auf 2167 m.ü.M. Allein für diese Aussicht lohnt der Aufstieg, bzw. die Fahrt auf den First. Von hier aus lassen sich einige 3000er und 4000er Gipfel bestaunen! So sind die Schreckhorngruppe mit ihren Steilwänden und die beiden Grindelwaldgletscher sehr beeindruckend. Das Highlight ist aber natürlich die markante und weltberühmte Eiger-Nordwand

Das Berggasthaus First hat eine schönen Sonnenterrasse mit einer recht reichhaltigen Speisekarte. Zudem bietet das Berggasthaus auch Übernachtungsmöglichkeiten für jedes Budget an. 

Tipp: Auf einer Höhe von über 2200 m ü. M. kann es auch im Sommer ganz schön kühl werden. Also unbedingt vorher mal die Wettervorhersage anschauen und entsprechend Bekleidung mitnehmen. 

Die Landschaft lässt sich auch mit kleineren Wanderungen genießen. Wer auf dem First ist sollte auf jeden Fall zum Bachalpsee wandern. Er liegt oberhalb der Großen Scheidegg auf 2265 Metern. Die Wanderung von der Bergstation First zum Bachalpsee und zurück dauert gerade mal rund 2 Stunden. Die Wanderung ist leicht und auch für ungeübte Wanderer bestens geeignet. Lediglich gleich am Anfang geht es einen steileren Anstieg bis zur Gummihütte hinauf. Ab dann läuft man annähernd flach zum Bachalpsee. Die Strecke führt über einen breit ausgebauten Weg. 

Der Bachalpsee gilt auch als “Blaues Juwel” der Schweiz. Er besteht aus zwei Teilen. Getrennt sind sie nur durch einen kleinen natürlichen Damm. Von dort gibt es auch den besten Blick auf das gegenüber liegende Finsteraarhorn, das Wetterhorn  und das Schreckhorn. 

Fun Fact: Die Bergwelt rund um den Bachalpsee diente den Machern der “Star Wars” Filmen als Grundlage für den Planeten Alderaan, der Heimat von Prinzessin Leia.

Grindelwald-First – Top of Adventure

Der First in Grindelwald ist aber nicht nur im Sommer für Wanderer ein beliebtes Ausflugsziel. Mit “Grindelwald-First – Top of Adventure” hat Grindelwald versucht auch im Sommer für Adrenalin hungrige Urlauber für Action am Berg zu sorgen. Gleich fünf Attraktionen können Gäste am First erleben. Das erste Erlebnis auf dem First ist eigentlich schon die Seilbahnfahrt von Grindelwald zur First Bergstation. Auf der Fahrt kann man prima entspannen und die Natur von oben genießen. Dem folgen dann die verschiedenen Attraktionen auf dem First. Diese sind einzeln, oder in Paketen zusammen online im voraus buchbar. Acu vor Ort kann man Tickets erwerben. Allerdings ist dann langes anstehen durchaus möglich. Allerdings ist der Spaß nicht ganz preiswert. Je nachdem wie viele Attraktionen man erleben möchte ist man schnell über 100 Euro los. Trotzdem ist es eine gelungene Möglichkeit einen Tag mit viel Spaß auf dem Berg zu gestalten. 

First Cliff Walk

Direkt an der Bergstation und dem angeschlossenen Berggasthaus kann man dann auch schon mit einem kleinen Spaziergang der besonderen Art loslegen. Der Weg zum Nervenkitzel selbst ist schon beeindruckend. Der Steg schlängelt sich 40 Meter entlang der Westseite des First Gipfels. Über eine Schnecke geht es dann auf einen 45 Meter langen Aussichtssteg. Der gesamte Weg ist eine Metallgitter Konstruktion. So ist der Gang über den am Fels hängenden Steg mit seinen Blicken in die Weite und Tiefe ziemlich beeindruckend. Und das Beste?! Der First Cliff Walk ist kostenlos. Allerdings ist er dadurch an schönen Tagen auch schnell von Besuchern überrannt. Früh dort zu sein ist sicherlich kein Fehler.

First Cliff Walk

First Flyer

Bei meinem Besuch war ausgerechnet der First Flyer nicht in Betrieb. Dabei hab ich mich auf diese Attraktion am Meisten gefreut. Man sitzt in einem Geschirr wie beim Bergsteigen und rast 800 Meter den First hinunter. Der rasante Flug vom First nach Schreckfeld kommt auf eine Spitzengeschwindigkeit von bis zu 84 Stundenkilometern. Dabei fliegt man bis zu 50 Meter über dem Boden. Das verspricht Nervenkitzel pur.
Mindestgewicht: 35 kg
Maximalgewicht: 125 kg

First Glider

Ähnlich, aber doch ganz anders ist der First Glider. Bis zu vier Personen können nebeneinander in ein Geschirr liegend gehängt werden. So kommt man sich vor wie ein Greifvogel. Seine vier “Gäste” rasen dabei 800 Meter bäuchlings durch die Bergluft und genießen Panorama und Tempo. Zuerst zieht wird der First Glider von Schreckfeld mit 72 Sachen rückwärts auf den First hochgezogen. Dieser Rückwärtsflug ist wirklich mehr als genial und macht richtig Spaß! Oben angekommen startet der Greifvogel dann aber richtig durch. Er und seine vier “Gäste” sausen die 800 Meter lange Flugstrecke mit bis zu 83 Stundenkilometern dann nämlich wieder hinunter.
Es ist schon ein komisches Gefühl im Affenzahn rückwärts hochgezogen zu werden. Wenn dann auch noch, wie in meinem Fall, der Nebel dazwischen hängt und man anschließend in das Nichts des Nebels rauscht ist das echt klasse.
Mindestalter: 10 Jahre
Mindestgröße: 130 cm
Maximalgewicht: 125 kg

First Glider

First Mountain Cart

Der First Mountain Cart ist irgendetwas zwischen Bobycar, Kettcar und einem Schlitten. Man liegt tief, sehr tief, zwischen den Rädern. Zum Steuern gibt es ein Lenkrad und hydraulische Bremsen sorgen dafür, dass man das Tempo jederzeit im Griff hat. Die braucht man auch, wenn man sich auf die drei Kilometer lange Schotterpiste von Schreckfeld nach Bort hinunter stürzt. Die Abfahrt ist steinig, holprig und kurvig. Gut das man ein Helm zur Fahrt tragen muss. Unterwegs können einem schon auch mal Kühe und co im Weg stehen. Wie schnell man runter fährt kann jeder selbst entscheiden. Man sollte nur nicht zu übermütig werden. Schnell kann es einen dann in einer Kurve raus tragen. Ich kam jedenfalls unbeschadet in Bort mit einem breiten und zufriedenen Grinsen an.
Mindestgröße: 125 cm
Helmtragpflicht (wird kostenlos zur Verfügung gestellt)

First Mountain Cart

First Trottibike

Die letzte Etappe hinunter nach Grindelwald kann man dann mit einem sogenannten Trottibike bewältigen. Trottibike ist ein Kunstwort aus den Begriffen Trottinette (Scooter/Roller) und Bike. Das Trottibike hat große Reifen, ein breites Trittbrett und einen Lenker mit Federgabel. Auch hier ist das Tragen eines Helmes pflicht. Aus gutem Grund. Das Trottibike wird zügig sehr schnell. Die Bremsen sollte man also reichlich nutzen. Auf dieser Abfahrt kommt erschwerend hinzu, dass man sich hier die Strecke mit Wandernden oder auch Kühen teilen muss. Zudem verläuft der letzte Teil entlang einer vielbefahrenen Straße. Ich fand das Trottibike tatsächlich nicht so toll. Zum einen ist es für große Leute nicht gedacht und zum anderen ist die Strecke auf dem Gehweg und durch ein Teil des oberen Grindelwalds echt nicht schön. Deshalb ist es äußerst praktisch, dass man auch eine oder mehrere Aktivitäten auslassen kann. Als Alternative nimmt man einfach die Firstbahn zur nächsten Station.
Mindestgröße: 125 cm
Helmtragpflicht (wird kostenlos zur Verfügung gestellt)

Anreise nach Grindelwald

Bahn:

Wie immer für die Schweiz ist auch hier die Anreise mit der Bahn einfach jedem zu empfehlen. Ohne Stau und ganz entspannt kommt man zum Beispiel mit dem ICE über Freiburg und Basel bis nach Interlaken. Von dort geht es weiter auf einer Schmalspurbahn der Berner Oberland Bahn (BOB) ins schöne Grindelwald.
Vor Ort braucht man ein eigenes Auto eigentlich nicht. Entweder man ist sowieso wandern, oder man kommt mit dem Postbus und den Bahnen in jedes gewünschte Eck. Und nicht wie bei uns ein, zwei Mal am Tag, sondern regelmäßig.

Auto:
Klar kann man auch mit dem Auto in die Schweiz. Auf der Deutschen Autobahn A 5 über Freiburg nach Basel bzw. die A 81 über Singen nach Zürich und weiter auf der Autobahn über Bern nach Spiez. Ab dort geht es dann über Interlaken weiter nach Grindelwald.  

Dieser Artikel entstand mit Produktionshilfe der
Jungfrau Region Tourismus AG, Interlaken

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