Der Hochschwarzwald ist immer eine Reise wert. Wo aber kann man übernachten und sich richtig wohl fühlen? Zum Beispiel in den Kuckucksnester.
Der Hochschwarzwald hatte, wie viele Tourismusziele in Deutschland, das Problem, dass es zwar viele Ferienwohnungen auf dem Markt gab, diese aber aus den unterschiedlichsten Gründen nicht mehr attraktiv genug für die Gäste war. Oftmals waren die Vermieter mittlerweile zu alt, fanden keine Nachfolge und modernisierten daher die entsprechenden Ferienwohnungen nicht mehr. Ein echtes Problem bei der Zimmervermittlung der Tourismusregionen. Zudem kamen neue Konkurrenten wie Airnb auf den Markt die ganz modern private Unterkünfte erfolgreich vermittelten. Die Hochschwarzwald Tourismus GmbH musste handeln und ging daher einen neuen Weg. In die Jahre gekommene Ferienwohnungen wurden in einem langfristigen Pachtverhältnis übernommen und einheitlich im „modernen Hochschwarzwaldstyle“ eingerichtet. Unter dem Namen „Kuckucksnester“ kann man diese nun über eine eigene Webseite buchen.
Die „Kuckucksnester – Design Apartments Hochschwarzwald“
gewannen den Deutschen Tourismuspreis 2015
Im Sommer habe ich mir mal eines der Kuckucksnester ein Wochenende lang angeschaut.
Mich hat meine Recherche nach Titisee-Neustadt in das Kuckucksnest Schwärzenbach gebracht. Schwärzenbach ist ein Teilort von Neustadt, dem eher ruhigeren Teil der Schwarzwälder Doppelstadt. Die Anfahrt in das Kuckucksnest bringt einen direkt ins Idyll. Ein kleines Seitental mit grünen Weideflächen, einer kleinen Straße, ein paar Häuser und Höfe sowie einer Wirtschaft. Mein Navigationsgerät brachte mich ungefähr in der Mitte des kleinen Tales an ein renoviertes Haus; Meinem Kuckucksnest. Die Schlüsselübergabe wird bei den Kuckucksnestern ganz einfach mittels eines kleinen Schlüsseltresors gelöst. Auf der Buchungsbestätigung gibt es einen vierstelligen Code um diesen zu öffnen. Dort wird am Abreisetag der Schlüssel auch wieder abgegeben. Einfacher kann es nicht gehen! Man muß sich also keine Gedanken machen wann man am Urlaubsort ankommt; muß sich mit niemanden absprechen.
Mein Kuckucksnest befand sich im 1. Stock. Kaum hatte ich die Türe aufgeschlossen, war ich schon begeistert. Der Flur wurde mit tollem Holzparkettbohlen ausgelegt und die Holzbalken der Decke vermittelten gleich ein warmes und freundliches Gefühl. Das es im Kuckucksnest modern zu geht sah man schon im Flur. Statt einer gewöhnlichen Garderobe hing einfach ein rotes Seil von der Decke mit verteilen Haken herab. Klasse. Und so ging das Staunen von Zimmer zu Zimmer weiter.
Das Badezimmer war geräumig, mit Tageslicht und großen grauen Bodenfließen. Die Badeeinrichtung wie Waschbecken, Regendusche etc. stammte von Hansgrohe, natürlich aus Schiltach im Schwarzwald. Das Regionale spiegelte sich im ganzen Kuckucksnest wieder.
Über den Flur gelangte man zur kleinen Küche. Auch hier wirkte alles hochwertig und wurde mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Neben der typischen Kücheneinrichtung die man erwartet, begrüßte mich im Kühlschrank eine Notration für den ersten Abend. Diese bestand aus typisch Schwarzwälder Produkten: Einer Packung Schwarzwaldmilch, einer Flasche Bad Dürrheimer Légére und zu guter letzt zwei Flaschen Tannenzäpfle von der Rothaus Brauerei. Ein gemütliches Ankommen war also gesichert.
Über den Flur kam man in den Wohn- und Essbereich meines Kuckucksnests. Nicht nur der Flur, sondern die ganze Ferienwohnung war mit den warmen Echtholzbohlen ausgelegt. Im Essbereich stand ein moderner Vollholztisch mit entsprechenden Stühlen. An der Wand ein großes Portrait eines Schwarzwaldmädels mit rotem Bollenhut. Urig und modern zugleich.
Vom Esstisch konnte man hinaus ins Tal schauen. Besonders schön und beeindruckend war es Abends auf den Balkon zu gehen und in einen tiefdunklen Himmel zu schauen, unendlich viele Sterne zu sehen und keine Geräusche zu hören. Wunderschön! Das Wohn- und Esszimmer war ein großer Raum, modern und mit viel Holz. Ein gemütliches Sofa, Bluetooth-Lautsprecher, Flachbildfernseher und WiFi machten die Abende dort wirklich sehr erholsam. Selbst Kerzen waren da um es sich noch etwas gemütlicher zu machen.
Tja, und auch um den Schlaf musste ich mir keine Sorgen machen. Ein schönes Schlafzimmer mit modernen Lampen, viel Holz und bequemen Matratzen ließen mich Abends in die Welt der Träume reisen und morgens gut ausgeschlafen in den Tag starten.
Mit der Buchung eines Kuckucksnestes gibt es die Hochschwarzwald Card dazu. Und die lohnt sich wirklich. Mit ihr ist der ganze ÖPNV im Schwarzwald für die Urlaubszeit kostenlos nutzbar. Mit der Schwarzwaldbahn kommt man so zum Beispiel zum Schluchsee oder bis nach Freiburg ins Tal. Daneben gibts freie Eintritte in Bäder, Museen, im Winter freie Nutzung vieler Pisten, kostenlose Schifffahrten, kostenlose Nutzung WiFi Hotspots, und vieles mehr. Ein Höhepunkt ist die Möglichkeit neben dem ÖPNV auch im gesamten Hochschwarzwald auf eine Flotte Elektroautos (BMW i3) zurückgreifen zu können. Mit der Hochschwarzwald Card gibt es dieses Vergnügen 3 Stunden kostenlos. Aber Achtung! Zur Nutzung muß man sich online registrieren und muß dann persönlich in einer der Tourist-Informationen den Führerschein Prüfen lassen und die elektronische Zugangskarte abholen. Hier sind die Öffnungszeiten zu beachten!
Und der Hochschwarzwald bietet natürlich zu jeder Jahreszeit eine Vielzahl von Freizeitmöglichkeiten. Da ist alles dabei. Vom Wandern, über Wellness bis zum Ski fahren.
Alles in allem sind die Kuckucksnester im Hochschwarzwald also wirklich gelungen und empfehlenswert. Mit dem modernen Konzept befreit der Hochschwarzwald die Ferienwohnungen von dem teilweise angestaubten Mief und ist damit eine alternative zu modernen Hotels. Die Lage der Kuckucksnester ist zwar nicht immer zentral, aber mit dem Auto problemlos erreichbar. Mein Kuckucksnest Schwärzenbach wäre zum Beispiel aber auch mit dem Bus zu erreichen gewesen. Wer also im Hochschwarzwald Urlaub machen möchte sollte auf alle Fälle die Kuckucksnester in die Unterkunftswahl mit einbeziehen.
In diesem Sinne: Schönen Urlaub!