<style>.lazy{display:none}</style>Urlaub am Kaiserstuhl - Reise Blögle
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Urlaub am Kaiserstuhl

Lust auf mediterranes Klima, wunderschöne Landschaften zum Wandern, Radfahren und relaxen, sowie leckere regionale Erzeugnisse? Das alles kann man rund um den Kaiserstuhl erleben.

Anreise

Mit der Bahn:          
Über die Rheintalstrecke mit dem ICE bis Freiburg im Breisgau. Von dort weiter mit der Breisgau-S-Bahn an den Tuniberg oder an den südlichen Kaiserstuhl mit Endbahnhof Breisach. Ab Gottenheim bzw. Breisach kommt man mit Zügen oder Bussen der Kaiserstuhl-Bahn in jeden Ort des Kaiserstuhls.
Mit dem Auto:          
Über die A 5 aus Norden Richtung Basel und zum Beispiel bei Riegel abfahren. Oder man kommt über den Südschwarzwald in die Rheinebene.

Der Kaiserstuhl

Er liegt in der Oberrheinischen Tiefebene. Auf der einen Seite die Vogesen, auf der anderen Seite der Südschwarzwald – davor liegt der Kaiserstuhl. Er ist ein schmales Mittelgebirge mit einer Höhe von bis zu 557 Metern.

Das mediterrane Klima verdankt der Kaiserstuhl seiner Lage im Regenschatten der Vogesen. Jahresniederschläge unter 400 Millimeter sind hier normal. Dadurch weist der Kaiserstuhl die höchsten durchschnittlichen Temperaturen Deutschlands auf. Bodentemperaturen von fast 70°c sind im Sommer keine Seltenheit. Klimaverhältnisse, wie sie sonst erst in Ungarn oder in der Poebene charakteristisch sind. Kein Wunder also, dass hier hervorragende Voraussetzungen für den Weinbau, aber auch für die Existenz mediterraner Tier- und Pflanzenarten gegeben sind. Neben dem Wein werden hier unter anderem auch viele andere Kulturpflanzen wie das Feldgemüse, Erdbeeren oder auch Tabak angebaut.

Der Weinbau am Kaiserstuhl

Der Kaiserstuhl ist das sonnenreichste und wärmste Rebengebiet in Deutschland. Wann genau der Weinbau am Kaiserstuhl begann ist nicht wissenschaftlich gesichert zu beantworten. Die Kaiserstühler sprechen gerne von den Römern. In deren schriftlichen Quellen ist von Weinbau aber nur im benachbarten Elsass zu lesen. Und am Kaiserstuhl sind sie höchstens vorbei gezogen, haben sich aber nicht in größerem Stile dort niedergelassen. Aktenkundig ist der Weinbau hier erst seit 769 in Bötzingen.

Viele der heutigen Vorschriften im Weinbau basieren übrigens auch aus dieser Zeit. So hat bereits im Jahre 795 Karl der Große in seiner „Capitulare villis“ verordnet:

  • über Weinernten und Vorräte genau Buch zu führen (bis heute das sog. Kellerbuch)
  • Übermengen zu melden
  • Wein in Fässern mit Eisenreifen zu lagern (nicht mehr in Schläuchen)
  • das Stampfen der Trauben mit den Füßen wurde verboten

Am Kaiserstuhl werden auf über 4000 ha vor allem Burgundersorten, Müller-Thurgau und Silvaner angebaut. Die Grauburgundertraube mit ihrem gehaltvollen und mineralischen Charakter nimmt hier fast die Hälfte der Anbaufläche in Anspruch. Man nennt den Kaiserstuhl auch „Burgunder-Oase Baden“. Daneben werden aber auch andere hervorragende Weine aus Rebsorten wie Muskateller, Gewürztraminer, Auxerrois, Riesling, Kerner, Scheurebe und Chardonnay ausgebaut.

Wer mehr über die Geschichte des Weinbaus am Kaiserstuhl erfahren möchte, kann in Vogtsburg ins Weinbaumuseum gehen. Dort sind im Hof die verschiedenen Weinreben gepflanzt um die Vielfalt direkt vor Augen zu haben.

Wandern und Radfahren zwischen Rebterrassen und den Rheinauen

Der Kaiserstuhl ist ein wahres Paradies für Wanderer und Radfahrer. Es führen einige Themenpfade, wie der Kaiserstuhlpfad oder der Burgunderpfad quer durch die wunderschöne Landschaft. Gut ausgeschildert lässt sich so eine Tour ohne große Vorbereitung unternehmen. Zu empfehlen ist aber mindestens eine kleine Tour mit einem der offiziellen Gästeführern zu unternehmen. Dabei erfährt man viel wissenswertes und unterhaltsames rund um den Wein am Kaiserstuhl.

In den 60er und 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts hat der Kaiserstuhl an vielen Stellen durch Flurbereinigungen sein heute typisches Terrassen-Gesicht bekommen. Auf den Sonnenterrassen zwischen Schwarzwald und Rhein zu wandern ist sehr abwechslungsreich. Im Sommer sollte man aber unbedingt sein Kopf vor direkter Sonnenstrahlen schützen. Ebenfalls sollte man unbedingt immer genug Wasser dabeihaben. Zwischen den Weinreben kann die Sonne im Sommer ihre gewaltige Hitze direkt ausspielen. Was den Wein freut, ist für den Wanderer nicht immer angenehm. Schattige Wälder findet man nur vereinzelt.

Bitte beachten!
Auch wenn es sehr verlockend ist, bitte keine Weintrauben vom Weinstock probieren. Die Weintrauben sind sehr sensibel und beim Versuch eine Traube von einer Rispe zu pflücken können die restlichen Trauben der Rispe Schaden nehmen!

Sommerabende im Kaiserstuhl verbreiten direkt den Eindruck von mediterranem Lebensgefühl. Egal ob es die Straußenwirtschaften sind, wo man fröhliche Menschen trifft, oder man auf den Rebterrassen beim Sonnenuntergang in die Rheinebene blickt. Einfach unbeschreiblich schön!

Die Rheinauen

Der Kaiserstuhl hat nicht nur seine Weinberge für Touren im Angebot. Am Fuße des Kaiserstuhls sind die Rheinauen ein Überbleibsel des alten Rheins, bevor Johann Gottfried Tulla dem Rhein sein heutiges, für die Schifffahrt begradigtes, Bett gab. Entlang der Rheinauen kann man schön Wandern und Radfahren. Lediglich an manch Sommertagen sind mehr kleine Stechfliegen als nötig in dieser Feuchtzone zu finden.

„Urlaub in der Toskana Deutschlands“
trifft für den Kaiserstuhl tatsächlich zu.

Egal ob man also am Fuß oder im Kaiserstuhl unterwegs ist kann man tolle Touren machen und die Einzigartigkeit dieser Landschaft genießen. Überall gibt es immer wieder schöne Plätze die zu einer Rast einladen. Entweder man nimmt sich sein Vesper mit, oder kehrt einfach in einer der unzähligen Wrtschaften oder Straußen ein.

Und wer nicht nur über ein Wochenende am Kaiserstuhl bleiben möchte, der kann den Kaiserstuhl auch prima als Ausgangspunkt für Tagesausflüge nach Freiburg, Basel, Straßburg, Colmar, in den Schwarzwald oder auch in den Europa Park nehmen.

Vegetation und co

Bis in die 1970er Jahre hinein veränderten die Flurbereinigungen den Kaiserstuhl grundlegend. Der Flurbereinigung fielen zum Beispiel fast alle Löss-Hohlwege zum Opfer, die bedeutsame ökologische Nischen speziell für Wildbienen und Vögel darstellten. Anfang der 1980er Jahre begann man, die noch vorhandenen Hohlwege zu schützen und als Naturdenkmale auszuweisen. Viele charakteristische Tier- und Pflanzenarten des Kaiserstuhls sind fast nur noch in den ausgewiesenen Naturschutzgebieten zu sehen.

Aufgrund des mediterranen Klimas fühlen sich Pflanzen wie Palmen, Feigen und Zypressen am Kaiserstuhl sehr wohl. Mit Hitze und wenig Wasser kommt zum Beispiel die Flaumeiche gut zurecht. Sie ist eigentlich nur in den wärmeren Regionen Europas zu finden und ist ein wahrer Überlebenskünstler der Natur. Die Behaarung an den Blattunterseiten verhindert eine zu hohe Wasserverdunstung. Wer Orchideen mag, findet hier ca. 35 verschiede Orchideenarten.

Tierwelt

Auch in der Tierwelt gibt es einige wirklich Besonderheiten am Kaiserstuhl. So zum Beispiel die Smaragdeidechse. Größer als die normale Mauereidechse kann man diese beim Spazieren durch die Weinberge an den aufgeheizten Weinbergmauern sehen. Allerdings muss man schnell sein, bevor sie sich wieder in eine der Ritzen der Steinmauer verzieht.
Mich hat vor allem der bunt gefederte Bienenfresser fasziniert. Fliegen sie an einem vorüber, kann man sie kurz mit Schwalben verwechseln. Jedoch sind ihre Vogelstimmen ganz anders und ihr Gefieder viel viel bunter. Die Bienenfresser kommen im Mai aus dem Süden zum Brüten an den Kaiserstuhl. Das Weibchen gräbt in die trockenen und steilen Lösswände der Weinberge ihre Bruthöhle.



Das Männchen sieht man öfters davorsitzen und das Weibchen beim Bau mit seinem Gezwitscher regelrecht anfeuern. Das Männchen schaut beim Bau nur zu, versorgt aber das Weibchen regelmäßig mit Nahrung. Mitte September fliegt das Pärchen wieder ins Winterquartier Richtung Afrika und kommt in der darauf folgenden Saison gegen Mai wieder. Die Bruthöle vom Vorjahr wird allerdings nicht mehr verwendet, da die dreckig verlassen wurde. Es wird eine Neue gegraben.

FunFact

Das Futter bekommt der Bienenfresser quasi vor die Tür geliefert. Die Wildbienen bauen ebenso gern ihre Nester in die Lösswände und fliegen dem Bienenfresser daher direkt vor der Haustüre vorbei.
Auffällig ist am Kaiserstuhl auch die Artenvielfalt der Schmetterlinge. Über 78 Tagfalterarten und 3500 Nachtfalterarten, sowie 700 Schmetterlingsarten und ca. 1400 Käferarten findet man am Kaiserstuhl.

5 Tipps zum Kaiserstuhl

Der Kaiserstuhl bietet neben einer beeindruckenden Landschaft auch kulinarische Genüsse, die man unbedingt probieren sollte!

  1. Weine vom Kaiserstuhl
    Wer gerne guten Wein trinkt, sollte den Kaiserstuhl kennen lernen.
  2. Straußwirtschaften
    Temporäre Weinwirtschaften direkt auf einem Weingut. Hier werden jeweils die selbst produzierten Weine und lokales Essen gereicht.
  3. Walnusstorte
    Walnussbäume mussten früher am Kaiserstuhl an jedem Hof gepflanzt werden um in schlechten Zeiten mit der Nuss über die Runden zu kommen.
  4. Kaiserstühler Landeis
    Natürliche Zutaten aus der Region wie Obst und Milch aus dem Umland verzaubert die Eismanufaktur in Königschaffhausen in köstliches Eis!
  5. Texaspass
    Für Rad- Motorrad- und Cabriofahrer gehört der kleine, aber feine Pass zwischen Oberbergen und Kiechlinsbergen unbedingt mit auf die Route. Der Blick vom „Texaspass“ auf den Kaiserstuhl wurde vor Kurzem zu einer der schönsten „Weinsichten“ Deutschlands gewählt.

Bleibt zum Schluß nur noch eine Frage:

Sagt man „Ich mache im Kaiserstuhl Urlaub“ oder sagt man „Ich mache am Kaiserstuhl Urlaub“?!

Im Kaiserstuhl legt nur die Stadt Vogtsburg mit seinen sieben Teilortschaften.
Am Kaiserstuhl liegen Ortschaften wie Endingen, oder Eichstetten am Kaiserstuhl. Breisach liegt zwar auch am Kaiserstuhl, nennt sich aber seit jeher lieber Breisach am Rhein.

<strong>Sunnig Räabland</strong>
Mi Kaiserschduahl: sunnigwarme Goddesgaarte.
Hesch Wii mit bsundre Eigeaarte:
Kriäse, Nuss un Mirabälle
Un in dr Gäärte Hammelschälle.
Vulkanisch wirkt di Spotburgundr Ufs Inneläbe so mitundr –
Un dr Silvanr, liäbi Lit,
Wird gsürpflet scho zuar Zniini-Zidd!
Hermann Landerer (1896 – 1976)

Meine Recherchereise wurde von
Naturgarten Kaiserstuhl GmbH
unterstützt. Herzlichen Dank!

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