Reise Blögle
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Trier, die Römer und ich

Dieses Mal hat es das Reise Blögle nach Trier verschlagen. Ob Trier nur Römer kennt, oder was es noch zu entdecken gibt, lest ihr hier.

Kennt ihr das? So nah und doch so fern? Trier ist eigentlich gar nicht so weit von Stuttgart entfernt. Trotzdem war ich vor diesem Besuch nur einmal vor unendlichen Zeiten in Trier. Also war es mehr als dringend angebracht dieser Stadt mal einen Besuch abzustatten.

Anfahrt

Bahn:
Mit dem ICE bis Frankfurt am Main oder Mannheim und dann mit dem Regionalverkehr nach Trier.
(Von Stuttgart: 3:30h – 4h) Wunderschön ist die Bahnstrecke ab Mannheim der Saar entlang!
Auto:
Mit dem Auto über die Autobahnen Richtung Kaiserslautern, Saarbrücken oder Koblenz und dann über die BAB 1 nach Trier. (Von Stuttgart: 3:30h, 311km)
Flugzeug:
Bis Luxemburg (LUX) und dann mit der Buslinie 117 in rund 30 Minuten in die Innenstadt Triers.
(Von Stuttgart nach Luxemburg: 2:30h mit 1 Zwischenstopp. Also bitte besser nicht fliegen!)

Geschichte der Stadt Trier

Nach der Gründungssage soll Trier von Trebeta, dem Sohn des Assyrerkönigs Ninus rund 1300 Jahre vor der Entstehung Roms gegründet worden sein. Rom wurde aber angeblich 753 v.Chr. gegründet. Damit sagt die Trebetalegende, Trier sei rund 2000 Jahre vor Christus gegründet worden – also vor rund 4000 Jahren. Und das stimmt natürlich nicht. Tatsächlich wird angenommen, dass Trier im 1. Jahrhundert vor Christus gegründet worden sein muss. Dies bestätigen im Schlick gefundene Holzpfähle der ersten Moselbrücke. Diese wurden irgendwann um 17 vor Christus gefällt. Damit ist klar, dass sich Trier stolz auch Älteste Stadt Deutschlands bezeichnet.

Die Römer nannten Trier zuerst Augusta Treverorum. Später, so ab der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts dann Treveris. Warum die Römer in Trier ihre Zelte aufschlugen liegt ganz klar an der direkten Lage zur Mosel und damit einem klassischen Verkehrsweg. Diesen Nutzen übrigens in der darauffolgenden Geschichte auch viele andere Reisende, Eroberer, Feldherren oder Ähnliche Gestalten. Und Trier war immer ein Ort um quasi Rast zu machen, bzw. eine Dependance auf zu machen. Trier hatte bis heute dadurch einige Aufs und Abs miterlebt. Die Hochphasen waren sicherlich die Römerzeit (ca. 80.000 Einwohner), sowie im christlichen Sinne Trier als heilige Stadt. Ab dem 18. Jahrhundert war Trier dann mal Französisch, mal Preußisch und bis heute eben Deutsch.

Kurzum. Trier war manchmal total in und ab und an total out. Zu mancher Zeit groß und mächtig, zu mancher Zeit klein (Mittelalter ca. 2.677 Einwohner) und unbedeutend. 1900 lebten in Trier etwa 43.000 Menschen und bis 1939 schaffte es Trier wieder an die stolzen Römerzeiten anzuknüpfen mit rund 88.000 Einwohnern. Und heute? Nach dem Zweiten Weltkrieg zählte Trier dann nur noch 57.000 Einwohner. Erst mit der Eingemeindung einiger Ortschaften rings um schaffte man es 1976 die 100.000er Marke zu knacken und kann sich seither Großstadt nennen. 2018 waren es etwas mehr als 110.000 Einwohner.

Ok, noch nicht eingeschlafen? Prima! Ich habs echt auf das allernötigste komprimiert.
Wenn man also so die Geschichte Triers vor Augen hat wundert es niemanden, wenn heute die meisten Reisende an die Römer denken, wenn man sie nach Trier befragt. Tatschlich ist aber gerade die Epoche des Mittelalters sehr prägend für Trier gewesen. Wieso? Ganz einfach! Zum Beispiel im Mittelalter gestaltete man Trier neu. Es wurden Stadtmauern erbaut und die Stadt neu organisiert. Dabei wurden viele Römische Bauten eingeebnet und dienten dem Mauer- oder Häuserbau. Zu dieser Zeit konnte man mit Geschichte und Denkmalschutz noch nichts anfangen. Es war einfach altes Zeug, dass die Römer zurückließen. Man kann also davon ausgehen, dass nur stehen blieb was man noch irgendwie nutzen konnte, nicht im Weg stand oder sonst irgendwie wichtig war. Was wir also heute in Trier aus der Römerzeit sehen ist quasi „gefilterte Geschichte“. Das finde ich einen interessanten Gedanken den man im Hinterkopf haben kann, wenn man durch Trier wandert.

Rund um die Porta Nigra

Ein Beispiel für gefilterte Geschichte ist auch das wohl berühmteste Bauwerk in Trier, die Porta Nigra. Die Porta Nigra ist ein ehemaliges Römisches Stadttor. Dass die Porta Nigra heute noch steht und nicht irgendwann in der Geschichte abgetragen wurde verdankt sie dem Mönch Simeon, der im 11. Jahrhundert als Eremit im Ostturm der Porta Nigra hauste und dort 1035 im Erdgeschoss bestattet wurde. Im selben Jahr wurde er noch heiliggesprochen und in der Porta Nigra wurden ihm zu Ehren zwei Kirchen eingerichtet.

Übrigens: Da die Oberkirche im Westturm war, riss man den zweiten Turm kurzerhand ab. Der Name Porta Nigra (Schwarzes Tor) kommt vermutlich aus dem Mittelalter. Schon da müssen Umwelteinflüsse das Tor Schwarz aussehen haben lassen. Seit 1986 ist die Porta Nigra Teil des UNESCO-Welterbes.

Direkt neben der Porta Nigra ist im ehemaligen Simeonstift das Stadtmuseum untergebracht. Neben dem Museum selbst ist im Innenhof ein Café untergebracht. Zudem gibt es im Innenhof eine Kuriosität zu sehen. Da es die Unterkirche fürs normale Volk und die Oberkirche für die Geistlichen gab, wurde im Stift auch ein zweigeschossiger Kreuzgang angelegt der mit den Kirchen verbunden war. Diese Art von Kreuzgang ist, zumindest in Deutschland, einmalig. Napoleon hat 1803 die Kirchen wieder zurückbauen lassen.

Von der Porta Nigra aus startet regelmäßig ein Touri-Bähnchen. Das entschleunigt und fährt einen einmal an den Höhepunkten der Stadt Trier vorbei. Ebenso gibt es einen Hopp On Hopp Off Bus, der ebenfalls vom Porta Nigra Platz aus startet. Der Porta Nigra Platz ist auch zentraler Busumsteigepunkt. Von hier kommt man überall hin in Trier.

Eher unscheinbar ist dagegen ein Wohnhaus in der Simeonstraße am Porta Nigra Platz. Hier lebte von 1819 bis zum Ende seiner Gymnasiums Zeit 1835 der Gesellschaftstheoretiker und politischer Journalist Karl Marx. Dann zog es ihn nach Bonn zum Studieren. Heute erinnert hieran nur noch eine kleine Hinweistafel über dem Eingang eines Billig-Discounters.

Wer mehr über seine Person und sein Schaffen erfahren möchte, kann das in einem Museum in seinem Geburtshaus machen. Nachdem man lange Zeit in Trier die Herkunft Karl Marx eher vermied zu erwähnen ist man heute stolz ihn als echten Trierer feiern zu können. Bekundet wurde das anlässlich des 200-Jährigen Geburtstags Karl Marx 2018, als ums Eck vom Porta Nigra Platz eine Karl Marx Statue aufgestellt wurde. Die Stadtväter hatten zuerst schon etwas Bedenken solch eine Statue in Trier aufzustellen, doch die Trierer haben sich damit abgefunden und sind auch ein wenig stolz auf solch einen revolutionären Vordenker. Heute ist die Karl Marx Statue der Selfie Point der Stadt Trier. Die ganze Welt lässt sich mit ihm fotografieren.

Und noch mehr Sehenswürdigkeiten…

Also gut, bleiben wir kurz nochmal bei den Römern. Was ist außer der Porta Nigra heute noch zu sehen und Besuchens Wert? Mir hat das Amphitheater am Petriberg gefallen. Hierhin kommt man über einen längeren Spaziergang, oder mit einem der Buslinien bis vor den Eingang (Haltestelle Trier, Amphitheater). Toll ist an einer Führung teilzunehmen. Die sollte man am besten im Vorfeld buchen, kann aber auch spontan dran teilnehmen. 

Wer noch Lust auf einen tollen Blick über Trier hat, muss die Straße am Amphitheater noch weiter nach oben in die Weinberge folgen. Eher Auffällig unauffällig, aber umso lohnender sind die Thermen am Viehmarkt.

Hier hat man Teile einer Römischen Therme und Teile eines Kapuzinerklosters (Erinnert ihr euch? Gefilterte Geschichte) freigelegt und mit einem riesigen Glaskubus überbaut. Von außen macht nichts auf die Thermen aufmerksam. Man sieht auch durch das spiegelnde Glas erst hinein, wenn man seine Nase ans Fenster drückt. Ziemlich misslungene Architektur möchte ich sagen. Abhilfe würden auf jeder Cubus Seite große Beschriftungen der Glasflächen schaffen. Naja, auf den Inhalt kommts an.

Absolut empfehlenswert finde ich auch ein Besuch im Landesmuseum Trier. Klar geht es hier unter anderem auch um die Römerzeit.

Total beeindruckt war ich von den Grabmähler der Römer

André Dietenberger, Reiseblogger

Im Wesentlichen unterschieden diese sich so gut wie nicht von heutigen Grabmahlen. Sowohl was die Optik, als auch die Inschriften anbelangt. Heute, mehr als 2000 Jahre nach den Römern trauern wir scheinbar genauso wie damals, wie diese beiden Grabmahle beispielhaft zeigen.


Für Suricula
Suricula, die Tochter, liegt
hier in Frieden, die gelebt
hat sechs Jahre. Vater
und Mutter

haben den Grabstein gesetzt.


Für Nunechius
Hier ruht Nunechius in Frieden,
der gelebt hat an Jahren ungefähr 80.
Florentina, seine liebste Tochter,
hat den Grabstein gesetzt.


Eher unspektakulär sind dagegen die Kaiserthermen (für hohe Leute) oder auch die Barbarathermen (für Jedermann). Die Römerbrücke über die Mosel ist erstaunlich, weil die heutige Autobrücke noch immer auf den Römischen Brückenpfählen steht und hält. Extra deswegen hingehen muß auch nicht sein. Eventuell fährt man ja mal drüber.

Wer sich dennoch alles ausgiebig anschauen möchte, der sollte sich die AntikenCard der Stadt Trier besorgen.

Immer noch nicht genug?

Wer nach den ganzen Römern immer noch nicht genug hat, für den hat Trier noch die ein oder andere Möglichkeit im Angebot.  Neben dem Landesmuseum Trier führt die mittelalterliche Stadtmauer zum einen direkt auf die Kaiserthermen und zum anderen zum Kurfürstlichen Palais und der berühmten Konstantinbasilika.

Die Stadtmauer kann man im Vorbeigehen anschauen. Das Kurfürstliche Palais und der kleine Palastgarten ist bei schönem Wetter ein netter Ort um mal kurz Pause zu machen. Das Palais wurde direkt an die Konstantinbasilika geklatscht. Heute fragt man sich: Hää?! Im 17. Jahrhundert wollten die Trierer Kurfürsten ihre Macht demonstrieren und setzten auf Teile der römischen Konstantinbasilika ihr Kurfürstliches Palais. (Ihr erinnert euch? Gefilterte Geschichte). Erst im 19. Jahrhundert hat man Teile des Palais abgerissen und die Basilika wiederaufgebaut.

Achja, ich merke gerade Trier hat einiges zu bieten. Da wäre noch der Frankenturm aus dem 11. Jahrhundert. Er ist speziell, allerdings nimmt man ihn auf den ersten Blick gar nicht richtig wahr. Er ist aber so etwas wie ein Vorläufer des Hochhauses.

Das Zentrum von Trier bildet der Hauptmarkt. Hier finden übers Jahr verteilt unzählige Feste statt. Hier kann man auch einfach nur mal durch die Gassen und Läden bummeln. Um den Hauptmarkt herum gibt es wiederum ein paar Örtlichkeiten die sich auch lohnen anzuschauen.

Da wäre zum Beispiel die Kirche St. Gangolf. Von der Einkaufsstraße aus fällt die Kirche nicht auf. Dort wo man sie sehen könnte, ist seit eh und je einen Verkaufsstand davor angebracht. Wo früher Devotionalien verkauft wurden, gibt es heute Döner Kebap. Zur Kirche führt nur ein kleines, aber prächtiges Tor zwischen zwei Häusern. Dann ist man irgendwie im Hinterhof und gleichzeitig auf dem Kirchplatz.

Ebenso unscheinbar geht es zwischen zwei Häusern durch mehrere Torbögen in die Judengasse. Hier war das mittelalterliche Zentrum des jüdischen Viertels.

Ja und dann war da noch der Dom. Oder genauer gesagt die Hohe Domkirche St. Peter zu Trier. Sie ist die älteste Bischofskirche Deutschlands und ja, auch hier sollte man mal zumindest kurz hinein und sich die Ausschmückungen ansehen.

Wo früher die Trierer Mosel Fischer arbeiteten und wohnten, ist heute ein kleines Naherholungsgebiet an der Mosel entstanden. Die Ecke heißt Zurlauben. Hier gibt es einige Ausflugslokale. Von der Stadt gut zu Fuß oder mit dem Bus zu erreichen. Das Zurlaubener Ufer wurde kürzlich als Uferpromenade aufgewertet. Ob es für die Einheimischen, oder die Besucher gemacht wurde, die von Bord ihres Flusskreuzfahrtschiffes gehen das in Trier Stopp macht bleibt im ungewissen.

Geheimtipps Trier

In nächster Umgebung des Palastgartens ist die Stadtbibliothek Trier. Ein Gebäude das die 1950er Jahre geradezu wiederspiegelt. Doch im Inneren sollte man sich die Schatzkammer der Stadtbibliothek Trier anschauen. Hier gibt es den zum Weltdokumentenerbe der UNESCO gehörende „Codex Egberti“ zu bestaunen. Er ist ein Evangelistar, ein liturgisches Buch. Es wurde für den Erzbischof von Trier Egbert zwischen 980 und 993 im Skriptorium des Klosters Reichenau gefertigt. Daneben stehen noch Werke wie der weltweit einzigartige „Fischkalender“ aus der Zeit um 1493, ein Erd- und ein Mondglobus sowie weitere spannende und einmalige Werke zu entdecken..

Nur ein paar Schritte entfernt steht die ehemalige Tuchfabrik Weber. Heute ist die Tuchfabrik (TUFA genannt) ein wichtiger Teil des Kulturellen Lebens Triers. Hier ist ein Kulturzentrum, eine Kleinkunstbühne und ein Kaffee untergebracht. Davor gibt es TUFA.topolis: Stadt der Kinder. Das ist eine kleine Stadt für Kinder. Hier dürfen Kids seit 2010 rumhämmern und sich ihre eigene Stadt zusammenzimmern. Toll!

Und wenn man schon in der Ecke ist lohnt sich ein Abstecher bei den Bischöflichen Weingüter Trier. Hier kann man nicht nur im Direktverkauf leckere Weine erwerben, sondern auch die köstlichen Tropfen vorab verkosten. 

Mal was anderes sehen

Man schnappt sich zum Beispiel ab der Haltestelle Südallee/Kaiserstraße die Buslinie 83 Richtung Richtung Feyen, Grafschaft und fährt rund 6 Minuten bis zur Haltestelle St. Mattias.
St. Matthias ist ein Benediktinerkloster in Trier. Die Kirche der Abtei ist eine romanische Basilika und ist eine bedeutende Pilgerstätte der Matthiasbruderschaften. Hier wird nämlich seit dem 12. Jahrhundert das Grab des Apostels Matthias verehrt. Das Grab ist heute in der Kirchengruft zugänglich und schon beeindruckend.

Und dann gibt es noch die Mariensäule. Wer gern wandert und Zeit hat kann sich auf den Weg zur Mariensäule machen. Bei schönem Wetter hat man von dort oben einen tollen Blick auf die Mosel und Trier.
Der Sockel der Mariensäule (Bauzeit: 1859-1866) soll angeblich aus Sandsteinquadern der römischen Stadtmauer stammen. Zwar war zu der Bauzeit die Marienverehrung auf ihrem Höhepunkt, jedoch war diese in erster Linie nicht für Pilger gedacht. Sonst wäre sie auch auf dem Stadtnahen Petriberg erbaut worden. Ihr Standort wurde so gewählt, damit sie über Trier steht und über die Mosel direkt auf die Konstantinbasilika schaut.

Warum das Ganze? 1815 wurde das katholische Trier Preußisch. Der preußische König, Friedrich Wilhelm IV aber war evangelisch und widmete die katholische Konstantinbasilika in eine evangelische Kirche um. Zum Trotz wurde die Mariensäule erbaut. Damit sich die Evangelischen Herrschaften beim Kirchgang ärgern, wurde die Mariensäule in direkter Blickachse erbaut. Ursprünglich war übrigens gedacht Besucher auf die Plattform zu führen. Seit einem Unfall 1905 ist die Wendeltreppe aber gesperrt.

Fun Fact Trier

Wer sich den Stadtplan von Trier mal anschaut stellt schnell fest, dass man noch heute eine mittelalterliche Struktur erkennen kann. Ganz deutlich sieht man es, wenn man die Nordallee, die Ostallee und die Südalle anschaut. Die Westallee muß man sich leider denken. Das ist quasi das Moselufer. Verbindet man die Straßen hat man ein Quadrat. Es ist mehr oder weniger die alte Stadtbefestigung von Trier.

Essen und Trinken

Das man in Trier gut Essen und Trinken kann ist wahrscheinlich schwer zu erraten. Der heimische Wein und die regionale Küche ist wirklich lecker. Ein typisches Trierer Gericht ist der Teerdisch. Das ist früher ein einfaches Arme Leut Essen gewesen bestehend aus Sauerkraut und Kartoffelpüree, das einfach miteinander vermischt wurde. Und dazu gibt es natürlich ein Trierer Viez.

Der Trierer Viez ist eigentlich nichts anderes als ein Apfelwein. Im Einzugsbereich von Mosel, Saar und Nahe und auch in Luxemburg nennt man den Apfelwein eben Viez. Der Apfelwein war oftmals der Ersatz für teuren Wein. Vermutlich kommt das Wort Viez vom lateinischen „vice vin“ oder aber „Vieze“. Daraus wurde Viez.
Wer es sich beim Gastwirt verscherzen möchte, bestellt die „leichtere“ Variante den Viez-Sprudel. Richtig böse Blicke kann man aber ernten, wenn man ein Viez-Cola bestellt.

Getrunken wird der Viez klassisch aus dem Porz. Wie man leicht erraten kann, kommt Porz von Porz-ellan. Das originale Porz ist aus Porzellan, fasst 0,4 Liter, hat einen eingeprägten Eichstrich und hat auf dem Boden des Porz ein Logo. Weil der echte Porz im Produzieren mit rund 8 Euro ziemlich teuer ist, werden diese immer seltener in den Wirtshäusern verwendet. Beim Viez Preis von rund 3 Euro wird da gar zu gerne ein echter Porz als Souvenir gemopst. Deshalb greifen vermehrt die Wirtshäuser auf Gläser oder Porz aus China zurück. Der chinesische Porz ist in der Regel durch einen aufgedruckten Eichstrich und ein fehlendes Boden Logo zu erkennen.

Dem Viez ist die Viezstraße, die Route du Cidre gewidmet. Sie beginnt in Konz und führt bis nach Saarlouis. Dabei passiert man die Viezhochburgen, wie die kleine Gemeinde Fisch bei Saarburg oder Merzig. Die Viezstraße ist eine Ferienroute, die verschiedene Sehenswürdigkeiten des Saargaus verbindet und zugleich die von den einheimischen Bauern hergestellten Produkte vorstellt.

Diese Reise wurde durch die
Trier Tourismus und Marketing GmbH
unterstützt.
Herzlichen Dank.

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5 Kommentare

Hendrik 25. April 2024 at 02:24

Vielen Dank für Ihren Bericht über Trier! Wir hatten letztes Jahr ebenfalls die Gelegenheit, diese geschichtsträchtige Stadt zu besuchen und können nur bestätigen, wie beeindruckend es ist, durch die ältesten Straßen Deutschlands zu spazieren. Für schnelle Fahrten innerhalb der Stadt haben wir kurz quickz.eu genutzt, was recht praktisch war.

Wie haben Sie die Atmosphäre in den alten römischen Ruinen empfunden? Konnten Sie auch das Rheinische Landesmuseum besuchen, und wenn ja, welche Ausstellungsstücke fanden Sie besonders eindrucksvoll?

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Hubert 24. Mai 2019 at 09:59

Einen Tipp der kulinarischen Seite MUSS ich da noch ergänzen: Vom Frühjahr bis spät in den Herbst gibt es den Weinstand auf dem Trierer Hauptmarkt – ständig rotieren dort die Winzer durch und da gibt es echt lecker Tröpfchen!

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André 24. Mai 2019 at 10:30

Hi Hubert!
Da hast Du absolut Recht! :)

Merci und Gruß
André

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Gabriele Frijio 23. Mai 2019 at 10:38

Lieber André, vielen Dank für die schöne Geschichte. Auch wenn das Wetter nur mittelprächtig war, Du hast Trier wunderbar vorgestellt. Ich fahre unglaublich gerne in die Römerstadt und entdecke bei jedem Besuch immer wieder etwas neues.

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André 23. Mai 2019 at 11:22

Liebe Gabriele,
dankeschön für das Lob. Sowas geht immer runter wie Öl :)
Dies wird auch nicht mein letzter Besuch in Trier gewesen sein!
Da gibt es noch so viel zu entdecken und zu verkosten ;)

Grüßle aus Stuttgart
André

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