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Wandern im Kraichgau: Bad Schönborn

Das beschauliche Kurort Bad Schönborn im Kraichgau eignet sich perfekt als Ausgangspunkt vieler Wanderungen und Ausflüge.

Anreise 

Mit der Bahn
Mit der Bahn (z.B. über Karlsruhe Hbf) bis zum Bahnhof Bruchsal und von Dort mit der S-Bahn nach Bad Schönborn.

Mit dem Auto
Verkehrsgünstig im Verkehrsdreieck Bruchsal/Heidelberg/Sinsheim gelegen und über die A 5 und A 6 erreichbar.

Bad Schönborn

Bad Schönborn gibt es als solches erst seit der baden-württembergischen Gemeindereform von 1971. Es ist ein Zusammenschluss der Gemeinden Mingolsheim und Langenbrücken. Die ursprünge der beiden Teilorte ist jedoch um einiges Älter. Funde aus der Steinzeit und der Bronzezeit zeigen, dass man dort schon vor fast 3000 Jahren leben mochte. Schriftlich erwähnt wurde Mingolsheim um 773 im Lorscher Codex erwähnt. Langenbrücken wird als „Langenbrucke“ 1269 erstmals erwähnt, als der Bischof von Speyer die Herrschaftsrechte über dieses Ort erwarb.

Mitte des 18. Jahrhunderts werden in beiden Orten Schwefelquellen entdeckt, jedoch erst Anfang des 19. Jahrhunderts geht es in beiden Ortschaften mit einem Kurbetrieb los. 1964 bekommt Mingolsheim und 1965 bekommt Langenbrücken den Namenszusatz „Bad“ verliehen. 1970 stößt man bei einer erneuten Bohrung auf eine Thermal-Sole. Diese “Sankt-Lamberturs-Quelle” tritt aus 637 Metern Tiefe mit +43,8 °C aus dem oberen Muschelkalk hervor. Sie wird heute für das bekannte Thermalbad “Thermarium” in Bad Schönborn genutzt. Die Thermal-Sole ist optimal bei Problemen rund um den Kreislauf, Stoffwechsel und den gesamten Bewegungsapparat.
Gesundheitstourismus und Rehabilitation ist ein wichtiges Standbein der Gemeinde. Des Weiteren ist die zentrale Lage für viele Berufstätige im Rhein-Neckar-Dreieck ein Argument in hier ihre Zelte aufzuschlagen. 

Wellness- und Gesundheitsstandort 

Die Bäder Kultur hat in Bad Schönborn wie bereits beschrieben lange Tradition. 

Für ambulante und stationäre Reha Maßnahmen ist die Celenus Gotthard-Schettler-Klinik erste Anlaufstelle. In Verbindung mit dem Thermalbad “Thermarium” wird hier auf rund 2000 qm Heilwasserfläche und 180 Wasserattraktionsplätzen alles gegen Probleme mit Kreislauf, Stoffwechsel und den gesamten Bewegungsapparat getan. Ein Höhepunkt der Therme ist sicherlich das 15 % Sole Schwebebecken. Hier kann sich der Körper voll entlasten und entspannen.

Ebenso hervorragend ist die große Totes-Meer-Salz-Grotte. Hier lässt sich 30 Minuten in einer wohltuenden Sole Luft absolut entspannen. Familien können sogar eine separate kleine Grotte für ihren Besuch reservieren. Die angeschlossene Saunalandschaft ergänzt das Wellnessangebot.

Der Kurpark wurde in den letzten Jahren modernisiert und zum Sole-Aktiv-Park ausgebaut. Neben einem attraktiven Park zum spazieren bietet er nun Möglichkeiten sich fit zu halten oder sich zu besinnen. Für Kinder gibt es tolle Spielmöglichkeiten und auch ein Biergarten macht den Kurpark mittlerweile zum beliebten Treffpunkt. 

Das vor allem die alten Obstsorten für uns wirklich Gesund sind kann man im Obst-​Gen-Garten im Ortsteil Mingolsheim erfahren. Dieser ehrenamtlich gepflegter Garten beherbergt unter anderem alte Obstbaumsorten. Gerade für Allergiker die eine Apfelallergie haben ist der Griff zu alten Apfelsorten wie zum Beispiel der Boskoop oder der Schaffelder, bzw. Polierapfel. Ziel ist es die alten Sorten auch weiteren Generationen zugänglich zu machen und sie nicht durch wirtschaftliche Interessen aussterben zu lassen. Das Projekt wurde als Projekt der UN-​Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. 

Gastro Tipp

Fine Dining im Restaurant Erck.
Auch gutes Essen ist Wellness für den Körper und Geist. Der Koch Alexander Erck führt in seinem Hotel und Restaurant die Familientradition des Gastgebers weiter. in seiner Küche verbindet er traditionelle Badische Küche mit internationalen Einflüssen. Dabei achtet Alexander Erck vor allem auf die Qualität und Nachhaltigkeit seiner Produkte. Egal ob bei Obst und Gemüse, Fleisch oder Fisch und auch beim Hotelfrühstück wird auf Regionalität und Saisonalität Wert gelegt. Die Erzeuger aus dem Kraichgau kennen und unterstützen ist seine Devise. Das ganze für den Gast nicht aufgedrungen sondern solide und ehrlich beim Fine Dining genießen. Ich kann wirklich sagen ein wahrer Genuss und mehr als nur ein Abendessen.

Wandern im Kraichgau

Weinberge, Panorama, Hohlwege: Rundweg Bad Schönborn – Zeutern

Start und Ende der mittleren Wandertour “Weinberge, Panorama, Hohlwege: Rundweg Bad Schönborn – Zeutern” ist der Kurpark, bzw. die Tourist Information „Haus des Gastes“ in Mingolsheim.

Der Weg führt zuerst durch den neu gestalteten Kurpark, vorbei am Thermalbad “Thermarium” und dem anschließenden Wohnmobilstellplatz. Dieser ist wirklich gross. Der WellMobilPark bietet für 86 Wohnmobile Platz. Praktisch ist hierbei nicht nur die direkte Nähe zum Thermalbad, sondern auf dem Platz gibt es einen kleinen Kiosk. Von frischen Brötchen bis zum E-Bike Verleih gibt es dort das nötigste zu erwerben.

Der Weg führt dann weiter, vorbei an der Kleinbahn der Eisenbahnfreunde Bad Schönborn e.V. An Wochenenden findet hier Fahrbetrieb statt. Sicherlich nicht nur für kleine Gäste aus dem Kraichgau ein großer Spass. Über Felder und entlang des Waldrandes kommt man dann an einem Kneipp-Armbad vorbei. Eine gefasste Quelle bietet hier Erfrischung nach Sebastian Kneipp an. Erfrischt geht es dann weiter durch den Pfarrwald. Vorbei am Grillplatz Goldknöpfle bis man dann wieder auf die freie Ebene, auf den Goldberg, kommt.

Hier zeigt sich die hügelige Landschaft des Kraichgaus. Von hier oben gibts einen grandiosen Kraichgau Blick über die Rheinebene und die Pfälzer Berge. Wer im Herbst hier durch die Weinberge wandert hat vielleicht auch das Glück Winzer bei der Weinlese zu sehen. Und der Wein aus dem Kraichgau schmeckt wirklich gut.

Die Hügel des Kraichgaus bieten mit diesen Aussichten natürlich optimale Bedingungen auch hier oben Rast zu machen. Überall auf dem Weg findet man eigentlich ein passendes Plätzchen um ein wenig zu relaxen und Kraft zu tanken. Lediglich seinen Müll sollte man dann auch bitte wieder mit bis zum nächsten Mülleimer nehmen und nicht einfach liegen lassen. So steht auch dem nächsten Wanderer einer gemütlichen Rast nichts im Wege.

Beim Wandern kann man sich hier an die Beschilderung des Odenwald-Vogesen-Wanderweg in Richtung Zeutern halten. Ab hier erfährt man, wie über Jahrhunderte alte Wege sich mit der Zeit in die für den Kraichgau typischen Lößboden gearbeitet haben. Menschen, Fuhrwerke und Regen formten mit der Zeit tiefe und enge Schluchten. Die Hohlwege. Hier im Sommer durchlaufen ist nicht nur mystisch, sondern vor allem auch angenehm. Die bis zu 10 Meter tiefen Hohlwege sind schattig und bieten viel Natur auf engstem Raum zu erleben. Wer hier ganz allein, bzw. still durch den Hofäckerhohle wandert hört rings um sich herum nichts. Nur das zwitschern der Vögel, oder mal ein Rascheln im Gehölz lässt vermuten, dass man hier nicht ganz allein ist. Die Route führt danach wieder über Weinberge zum Roten Kreuz. Hier gibt es ein kleines Naturparadies. Ein Naturschutzgebiet mit Orchideen und anderen seltenen Pflanzen. Hier geht es wieder durch einen Hohlweg. Die Rennweghohle ist ein relativ langer Hohlweg.

Kaum vorstellbar, dass dieser in früheren Jahren als Müllkippe diente. Seit er wieder renaturiert wurde entstand hier ein wertvolles Biotob.

Vor lauter schönen Eindrücken merkt man gar nicht, wie schnell man voran kommt. Nur noch entlang ein paar Feldern und man ist schon wieder am Kurpark in Mingolsheim angelangt. 

Madonnen, Weinberge, Streuobstwiesen, Wallfahrtskapelle – Rundtour Bad Schönborn – Malsch

Eine kleinere Wandertour im Kraichgau ist die Tour Madonnen, Weinberge, Streuobstwiesen, Wallfahrtskapelle – Rundtour Bad Schönborn – Malsch. Auch diese Wanderroute beginnt wieder im Kurgarten bei der Tourist Information „Haus des Gastes“.

Gleich am Ortsrand kommt man am sogenannten Obst-Gen-Garten vorbei. Vielleicht auf den ersten Blick unscheinbar, aber hier tummeln sich rund 250 alte Obstsorten.

Der Weg führt dann weiter am Waldrand entlang bis man auf die „Neue Muttergottes“ stößt. Die Muttergottes-Grotte ist eine Marienanbetung und wird zahlreich besucht.

Nur ein paar Gehminuten entfernt liegt linker Hand die „Alte Madonna“. Sie erinnert an die verheerende Schlacht am Ohrenberg im Dreißigjährigen Krieg. Weiter folgt man nun dem “Odenwald-Vogesen-Wanderweg”. Am Brettwald vorbei, über die Malscher Au und den Segelflugplatz ins Weinort Malsch bei Wiesloch. Bevor man sich in Malsch stärkt, sollte man noch unbedingt den 247 Meter “hohen” Letzenberg besteigen. Der Weg hinauf wird durch einen Kreuzgang begleitet. Hier gibt es Wallfahrten zur Wallfahrtskapelle „Sieben Schmerzen Mariens“ die über das Kraichgau hinaus bekannt sind. Die Kapelle ist wirklich sehenswert.

Die Aussicht vom Letzenberg nach Malsch und die Region ist bei gutem Wetter fantastisch. Nach einem Rundumblick und einer Verschnaufpause auf einem der Bänke geht es nun wieder durch die Weinberge hinab nach Malsch. Zur Einkehr empfiehlt sich die Besenwirtschaft „Reblaus“ in Malsch. Hier gibt es neben leckerem Essen vor allem der hauseigene Wein und Sekt zum genießen. Ein kleiner Hofladen bietet den hauseigenen Wein, Sekt und andere Erzeugnisse an. Danach kann man gut gestärkt wieder zurück nach Bad Schönborn wandern.

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